RTS verliert kräftig 16.12.2014 17:40:48

Russische Börse bricht wegen Rubel-Verfalls kräftig ein

Der RTS-Interfax-Index brach zeitweise um annähernd 17 Prozent ein auf 578,21 Punkte. Zum Handelsschluss stand er bei 629,15 Punkten noch mit 12,41 Prozent im Minus.

Schon am Vortag war es für den russischen Index um mehr als zehn Prozent bergab gegangen, wobei auch die anhaltenden Spekulationen über eine früher als erwartet anstehende Leitzinserhöhung in den USA ausschlaggebend gewesen waren. Seit Ende November hat der RTS inzwischen fast 40 Prozent verloren. Seit dem Hoch im Sommer beträgt das Minus annähernd 60 Prozent.

Die russische Notenbank hatte zwar am Montagabend im Kampf gegen die Schwäche der heimischen Währung noch einmal aufgerüstet und den Leitzins drastisch um 6,5 Prozentpunkte auf 17 Prozent erhöht.

Der Rubel setzte am Dienstag dennoch seine steile Talfahrt fort. Ein Dollar kostete erstmals mehr als 70 Rubel. Als Gründe für die Schwäche werden zum einen die westlichen Sanktionen gegen Russland gesehen. Aber auch wegen des Verfalls der Ölpreise hat die russische Währung in den vergangenen Monaten dramatisch an Wert verloren. Russland ist einer der größten Ölförderer.

Laut Händler Stefan Huber vom Broker Peregrine & Black stellen viele Anleger nun zunehmend Vergleiche her zwischen der Rubel-Krise von 1998 und der heutigen Situation, wo wie damals auch andere Schwellenländer in Mitleidenschaft gezogen worden seien.

Sorge bereitet an der Moskauer Börse zudem die Aussicht auf steigende Zinsen in den USA. Damit dürfte das Kapital, das als Reaktion auf die Niedrigzinspolitik der Fed in den vergangenen Jahren auch in Schwellenländer wie Russland geflossen ist, in die USA zurückkehren.

/tav/la

MOSKAU (dpa-AFX)

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