Weniger Insolvenzen 11.07.2019 16:40:00

Rückgang bei Firmen- und Privatinsolvenzen in Österreich

Rückgang bei Firmen- und Privatinsolvenzen in Österreich

Bei Firmeninsolvenzen ergab sich ein Minus von einem Prozent verglichen mit dem ersten Halbjahr 2018. Ungefähr 7.000 Arbeitsplätze und 27.800 Gläubiger waren von Insolvenzen betroffen. Als Hauptursache für ihren Konkurs nennen 78 Prozent der Unternehmen Managementfehler, 57 Prozent führen ihre Insolvenz auf zu wenig Eigenkapital zurück, geht aus einer Befragung von Creditreform hervor. Bei 66 Prozent der befragten Unternehmen waren der eigenen Zahlungsunfähigkeit eine oder mehrere Kundeninsolvenzen vorangegangen.

Die meisten Insolvenzverfahren gab es im Bereich der unternehmensbezogenen Dienstleistungen (490), im Handel (464) und im Bauwesen (436). Im Transportwesen meldeten um 20,8 Prozent mehr Unternehmen als im Vorjahr Insolvenz an, während es im Kredit- und Versicherungswesen um 41,4 Prozent weniger waren. In Summe sei die österreichische Wirtschaftslage stabil und die heimischen Unternehmen aufgrund hoher Eigenkapitalquoten auch gegen globale Herausforderungen gewappnet, so Creditreform-Geschäftsführer Gerhard Weinhofer.

Auch Privatinsolvenzen haben im Vergleich zum Vorjahr um 5,8 Prozent abgenommen. Nachdem es 2018 zu einem starken Anstieg der Privatkonkurse gekommen war, der auf eine Novelle im Privatinsolvenzrecht zurückzuführen ist, soll sich die Zahl 2019 wieder stabilisieren, erwartet Weinhofer.

Im privaten Bereich sehen Schuldnerberater vor allem Verschlechterungen beim Einkommen aufgrund von Arbeitsplatzverlust oder Krankheit als Ursache für Insolvenz. 88 Prozent der befragten Gläubiger-Unternehmen vermuten, dass Konsumverhalten und Schwierigkeiten im Umgang mit Geld private Zahlungsunfähigkeit herbeiführe. Eine gute Arbeitsmarktlage und geringere Steuern- und Abgaben für Geringverdiener haben 2019 einigen ein Konkursverfahren erspart, so Creditreform. Dennoch seien ein Umschwung auf dem Arbeitsmarkt und entsprechende negative Folgen für Private nicht auszuschließen, sollte es mit der Konjunktur in den nächsten Monaten bergab gehen.

(Schluss) fpr/tsk

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