Rübenbauern sehen schwierigste Zeit als überwunden an

So bleibe die Zuckerrübe "wettbewerbsfähig", teilte der Rübenbauernbund für Niederösterreich und Wien, der rund 4.000 von österreichweit rund 5.300 Rübenbauern vertritt, am Dienstagvormittag mit. Sorgen bereitet aber der Green Deal der Europäischen Union. Denn dieser sieht deutliche Reduktionen von Düngemittel- und Pflanzenschutzmitteleinsatz vor: "Es ist nicht zu verstehen, warum sich Europa stetig noch strengere Produktionsstandards auferlegt, die dazu führen, dass manche Produktionssparten, wie die Zuckerrübe, gefährdet werden", lautet die Kritik. Die Eigenversorgung Europas mit Grundnahrungsmitteln werde gefährdet.

"Positiv zu sehen ist die Initiative der Europäischen Kommission, die derzeit eine Verordnung ausarbeitet, um letztendlich die Urwaldzerstörung zu verhindern, indem bei Importen von Rohstoffen die Nachhaltigkeit vor Ort berücksichtigt und sichergestellt werden soll", so Verbandpräsident Ernst Karpfinger. Es sei aber völlig unverständlich, dass Rohrzucker in diesem Verordnungsentwurf nicht enthalten sei. Dabei sorge gerade die Rohrzuckerproduktion für die Zerstörung von Urwaldflächen.

Noch vor wenigen Jahren litten die Rübenbauern nach dem Aus der EU-Zuckermarktordnung 2017 unter einem Preisverfall und großen Schädlingsproblemen, über die sie auch unter Mithilfe der Politik und nachgebesserten Abnehmeverträgen seitens des Agrana-Konzerns hinwegkamen. Auch die vorübergehend wackelnde Zuckerfabrik in Leopoldsdorf nahe Wien ist zumindest vorerst gesichert. Es handelt sich um eine von zwei Agrana-Zuckerfabriken in Österreich.

phs/stf

ISIN AT000AGRANA3 WEB http://www.agrana.com