16.07.2016 14:36:40
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Viele Airlines streichen Istanbul-Flüge - Badeorte werden angeflogen
FRANKFURT/BERLIN (dpa-AFX) - Nach dem Putschversuch in der Türkei haben mehrere Airlines Flüge nach Istanbul und Ankara gestrichen. Die Urlaubsregionen des Landes wie Antalya, Izmir oder Dalaman werden dagegen von zahlreichen Fluggesellschaften planmäßig angeflogen. Reiseveranstalter berichteten am Samstag von nur wenigen Urlaubern, die ihren Türkei-Urlaub wegen der unsicheren Lage nicht antreten oder vorzeitig abbrechen wollten. Die Fluggesellschaften rieten den Passagieren, sich möglichst frühzeitig über die aktuelle Lage zu informieren.
In der Nacht zum Samstag hatten Teile des türkischen Militärs versucht, die Macht im Land zu übernehmen. Mehr als 250 Menschen kamen Regierungskreisen zufolge dabei ums Leben.
Bei der Lufthansa wurden alle drei der für Samstag geplanten Lufthansa-Flüge von Frankfurt in die Metropole am Bosporus abgesagt, wie ein Sprecher sagte. Vom Drehkreuz München aus flog die Lufthansa am Samstag keine Ziele in der Türkei an. Andere Flüge waren bereits am Freitag gestrichen worden. Auch Lufthansas Billigtochter Eurowings setzt alle Flüge zwischen Deutschland und Istanbul sowie Ankara bis auf Weiteres aus. Medien zufolge hatten Soldaten den Tower des Atatürk-Flughafens in Istanbul zwischenzeitlich gestoppt und den Flugverkehr am größten Airport des Landes am Freitagabend zwischenzeitlich gestoppt.
Anders sah die Lage in den Badeorten aus. Die ersten Flüge des zum Reisekonzern Thomas Cook gehörenden Ferienfliegers Condor seien am Samstagmorgen gestartet, sagte ein Thomas-Cook-Sprecher. Etwa drei Viertel der gebuchten Passagiere hätten die Reise angetreten. Alle für Samstag geplanten 14 Condor-Flüge sollten stattfinden. "In Antalya ist die Lage völlig ruhig." Bisher hätte es kaum Anfragen von Kunden gegeben, die früher abreisen wollten.
Auch Air Berlin nahm die Flüge nach Antalya am Samstag wieder auf. "Wir haben uns dazu entschieden, die Flüge in die Türkei bis auf weiteres durchzuführen", sagte ein Sprecher. Die Airline beobachte die politische Lage und stehe in Kontakt mit den Behörden. Antalya ist das einzige Ziel, das die Air Berlin in der Türkei anfliegt. Am Freitagabend hatte die Fluggesellschaft einen Flug von Wien nach Antalya gestrichen. Eurowings teilte mit, die Flüge nach Antalya am Sonntag wieder aufzunehmen.
Mehrere Reiseveranstalter boten Urlaubern, die am Samstag oder Sonntag in das Land am Bosporus reisen wollten, kostenlose Umbuchungen oder Stornierungen an. "Wir stehen in ständigem Kontakt mit unseren Reiseleitern vor Ort und die berichten, dass die Stimmung unter den Gästen ruhig ist und auch die Lage vor Ort in den Urlaubsgebieten ruhig ist", sagte eine Tui-Sprecherin.
Der Reisekonzern DER Touristik (ITS, Jahn Reisen, Travelix, Meier's Weltreisen, ADAC Reisen, Dertour) berichtete, all seine Reisenden in der Türkei seien wohlauf. Die Situation in den Badeorten sei ruhig und geordnet. "Aktuell gibt es nur einzelne Wünsche nach vorzeitiger Rückreise", hieß es. Der Reiseanbieter hat in der Nacht zum Samstag eine Kundenhotline für Urlauber gestartet, deren Abflug bevorsteht. In dieser Nacht gingen den Angaben zufolge etwa 1200 Anrufe ein. Einzelne verunsicherte Urlauber seien von ihrer Reise zurückgetreten./sba/mba/mar/DP/fbr
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