09.09.2016 15:24:40

ROUNDUP: Übernahme von Modelabel Strenesse völlig überraschend gescheitert

NÖRDLINGEN (dpa-AFX) - Die Übernahme des angeschlagenen Modeherstellers Strenesse ist gescheitert. Wie der Insolvenzverwalter des Unternehmens aus Nördlingen am Freitag berichtete, ist er vom Kaufvertrag mit einem niederländischen Investor zurückgetreten. Unklar blieb, wieso das Geschäft mit der MAEG Holding aus Amsterdam gescheitert ist. Insolvenzverwalter und Investor machten sich in Pressemitteilungen gegenseitig dafür verantwortlich.

Die Strenesse AG als bisheriger Eigentümer erklärte, dass MAEG den Kaufpreis nicht gezahlt habe. Der Investor hätte demnach bis Ende August zahlen müssen. Diese Frist sei bis Freitag verlängert worden, ohne dass Geld eingegangen sei, berichtete Insolvenzverwalter Jörg Nerlich. Deswegen sei er vom Vertrag zurückgetreten. "Die Geschäfte laufen planmäßig weiter, alle Lieferanten und Kundenbeziehungen werden aufrechterhalten", betonte Nerlich.

Eine PR-Agentur teilte hingegen im Namen von MAEG mit, es habe sich herausgestellt, dass die "Angaben über die wirtschaftliche Situation von Strenesse falsch gewesen" seien. "Der wahre Investitionsbedarf zur Neuaufstellung von Strenesse ist deshalb um ein Vielfaches höher, als auf Grundlage der vorgelegten Zahlen kalkuliert werden konnte", hieß es. Deswegen werde MAEG den Kaufvertrag nicht vollziehen.

Ursprünglich hatte es Anfang August geheißen, dass MAEG alle 240 Mitarbeiter des schwäbischen Modeherstellers übernehmen wolle. Dafür hatte der Investor bereits eine neue GmbH gegründet. Erst vor wenigen Tagen war die Strenesse AG von einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung in ein reguläres Insolvenzverfahren gewechselt, um die nach der Übernahme der Geschäfte eigentlich überflüssig gewordene Aktiengestellschaft abzuwickeln.

Der hoch verschuldete Modehersteller hatte 2014 Insolvenz angemeldet. Das einst von der Unternehmerfamilie Strehle geführte Unternehmen galt lange als ein deutsches Designermode-Aushängeschild./uvo/DP/stb

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