30.01.2022 16:16:38

ROUNDUP: Tausende bei Anti-Impfpflicht-Demos - Eindringlinge auf Uni-Gelände

LEIPZIG/FREIBURG (dpa-AFX) - Erneut haben Tausende Menschen am Wochenende in mehreren deutschen Städten gegen die Corona-Politik demonstriert. Proteste gab es unter anderem in Niedersachsen, Baden-Württemberg und Mecklenburg-Vorpommern. In der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf brachten Teilnehmer Transparente mit Aufschriften wie "Pflege mit Herz - aber ohne Impfpflicht" oder "Keine Impfpflicht" mit. Viele Demonstranten trugen grüne Kittel und Hauben, die in medizinischen Berufen üblich sind. Nach Angaben der Landespolizeien blieben die Versammlungen weitgehend friedlich.

An Demonstrationen gegen Beschränkungen und insbesondere gegen eine mögliche Impfpflicht beteiligten sich in den bayerischen Städten München und Nürnberg am Sonntag nach Polizei-Angaben mehr als 4000 Menschen. An beiden Orten kamen deutlich weniger Teilnehmer als erwartet zusammen.

Die Veranstaltung in Nürnberg wurde von vielen Menschen in sozialen Medien scharf kritisiert. Sie fand am Volksfestplatz in unmittelbarer Nähe zum ehemaligen NS-Reichsparteitagsgelände statt. Der Schauspieler Marcus Mittermeier ("München Mord") schrieb bei Twitter: "Querdenken ist da angekommen, wo sie hinwollen: heute Demo am Reichsparteitagsgelände. Am Jahrestag der Machtergreifung." Am 30. Januar 1933 war Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt worden.

Aufsehen erregte zudem ein Vorfall nach einer Demonstration von Gegnern der Corona-Politik im sächsischen Leipzig. Einige Dutzend der Protestierer waren am Samstag an Polizisten vorbei durch ein Tor auf ein Gelände der Universitätsklinik Leipzig vorgedrungen. Beamte hätten Teilnehmer der Demo zuvor umschlossen, sagte eine Sprecherin. Nach Angaben der Polizei wurden die Identitäten von mehr als 50 Menschen festgestellt. Wegen des Eindringens auf das Klinikgelände wird demnach wegen des Verdachts des Land- und Hausfriedensbruchs ermittelt. Für den Protestzug, an dem sich der Polizei zufolge einige Hundert Menschen beteiligten, war im Telegram-Kanal der rechtsradikalen Kleinstpartei Freie Sachsen geworben worden./bz/bg/seb/DP/mis

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