09.11.2017 11:47:41

ROUNDUP: Stada steigert Gewinn trotz Kosten für Übernahme

BAD VILBEL (dpa-AFX) - Gute Geschäfte mit rezeptfreien Markenprodukten und Nachahmermedikamenten haben den Arzneimittelhersteller STADA im dritten Quartal angetrieben. Trotz Beratungskosten wegen der Übernahme durch die Finanzinvestoren Bain und Cinven stieg auch der Gewinn, wie der MDAX-Konzern am Donnerstag in Bad Vilbel mitteilte. Die neuen Eigentümer wollen nun Anfang 2018 die Aktionäre zur Abstimmung über einen Gewinnabführungsvertrag einberufen.

Die Stada-Aktie notierte am späten Vormittag mit einem Minus von rund einem halben Prozent im unteren MDax-Bereich. Allerdings gehört das Papier mit einem Kursplus von mehr als 65 Prozent seit Jahresbeginn zu den größten Gewinnern im deutschen Mittelwerteindex. Die Aktie war im Zuge der Übernahmeschlacht stark angestiegen. Die Geschäftsentwicklung der Bad Vilbeler wird seitdem an der Börse kaum noch als Treiber gesehen. Entsprechend spielen auch die aktuellen Quartalszahlen nur eine untergeordnete Rolle.

Von Juli bis Ende September des laufenden Jahres konnte Stada seinen Umsatz um 9 Prozent auf knapp 555 Millionen Euro erhöhen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg um 12 Prozent auf 99,4 Millionen Euro. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 18,9 Millionen Euro nach 18,3 Millionen im Vorjahreszeitraum.

Dabei profitierte der Grippostad-Hersteller im Geschäft mit Markenprodukten davon, dass Erkältungsmittel frühzeitig ausgeliefert wurden. Bei den Nachahmermedikamenten stagnierte der Umsatz in Deutschland, dafür gab es in Belgien und Serbien starke Zuwächse.

Bain und Cinven hatten Stada im August nach langer Übernahmeschlacht für 5,3 Milliarden Euro gekauft. Ex-Ratiopharm-Chef Claudio Albrecht rückte danach an die Firmenspitze und erklärte nun: "Wir sind davon überzeugt, dass sich Stada mit Hilfe aller laufenden Initiativen in den kommenden Jahren zu einem noch stärkeren globalen Player entwickeln wird."

Mit einem Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag wollen Bain und Cinven bei Stada durchregieren. Die dafür notwendige außerordentliche Hauptversammlung ist nach Stada-Angaben für das erste Quartal 2018 geplant. Investor Paul Singer, der bei Stada im Übernahmeringen im großen Stil eingestiegen war, hatte für seine Zustimmung zu einem solchen Vertrag schon eine saftige Abfindung herausgeschlagen. Er dürfte auch bei einem mögliche Herausdrängen von Minderheitsaktionären, um Stada von der Börse zu nehmen, mitreden./als/DP/ajx/tav

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