09.12.2014 11:21:49

ROUNDUP: Siemens setzt weiter auf Öl und Gas - Mehr Synergien mit Dresser-Rand

BERLIN (dpa-AFX) - Trotz des Einbruchs beim Ölpreis setzt Siemens weiter im großen Stil auf Öl und Gas. Konzernchef Joe Kaser zeigte sich am Dienstag vor Investoren überzeugt, dass in dem Geschäft mit Ausrüstung für die großen Förderunternehmen viel Geld steckt. "Wer ist beim Goldrausch wirklich reich geworden? Die Goldsucher oder diejenigen, die die Schaufeln geliefert haben?", sagte er in Berlin. Allerdings steht die Branche angesichts des drastischen Preisverfalls unter Druck. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) Öl der US-Sorte WTI fiel jüngst auf ein Fünf-Jahres-Tief und kostete am Dienstag knapp 63 Dollar.

Das liege aber nicht an der fehlenden Nachfrage, sondern an einem zu hohen Angebot, sagte Kaeser. Dies sei ein gutes Indiz dafür, dass die aktuelle Situation auch wieder vorübergehen werde. Ab welchem Preis sich das Geschäft für Siemens nicht mehr lohnt, sei schwer festzumachen. Entscheidend sei, dass Siemens die Förderung für seine Kunden günstiger mache. Die Kosten seien bereits von 72 auf 57 Dollar in 2013 gefallen. Mittel- und langfristig schaue Siemens sehr zuversichtlich auf das Öl- und Gasgeschäft.

Diesen Bereich will der DAX-Konzern mit der Übernahme des US-Konzerns Dresser-Rand stärken - das schafft auch mehr Möglichkeiten zur gemeinsamen Kosteneinsparung. Die Synergien dürften 30 Prozent höher liegen als die bislang für 2019 angepeilten 150 Millionen Euro, sagte Siemens-Vorstand Lisa Davis. Für die knapp sechs Milliarden Euro schwere Übernahme wartet Siemens noch auf die Freigabe durch die Kartellbehörden und rechnet mit dem Abschluss im Sommer 2015.

Mit Dresser-Rand will Siemens auch stärker von dem umstrittenen Fracking in den USA profitieren. Dieses Geschäft mit sogenannten unkonventionellem Öl und Gas dürfte laut Davis bis 2020 rund acht Prozent jährlich wachsen. In diesem Zeitraum rechnet Siemens mit 130 Milliarden Euro Investitionen pro Jahr.

Die geplante Übernahme abzusagen, sei trotz des niedrigen Ölpreises nie eine Option für Siemens gewesen, sagte Kaeser. Ein Grund: die fast 100 000 installierten Gas- und Dampfturbinen sowie Kompressoren. Die sind nicht nur eine wichtige Basis für das künftige Servicegeschäft, dass in der Industrie üblicherweise eine hohe Rendite abwirft. Sie sind laut Kaeser auch die Grundlage, dass Siemens die gigantische Datenmengen aus den Sensoren dieser Geräte auswerten kann. Mit diesen Informationen will Siemens das Geschäft seiner Kunden optimieren können - und für sich selbst ein lukratives Geschäftsfeld erschließen.

Von 2017 an will der Konzern dann auch seine Hauptkonkurrenten wie General Electric (General Electric (GE)) aus den USA bei den Wachstumsraten überholen. Auf weitere große Übernahmen setzt Siemens dabei nicht. Man werde das Geld nicht zu aggressiv für Zukäufe ausgeben, sagte Kaeser./mmb/jha/stb

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