14.05.2013 10:48:34

ROUNDUP: Hypo Real Estate legt nach Rückschlägen wieder zu

    MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der mit Steuergeldern gerettete Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate (HRE) nimmt nach Rückschlägen 2012 wieder Fahrt auf. Zwischen Januar und März verdoppelte sich das Neugeschäft der Deutschen Pfandbriefbank, in der das Kerngeschäft der HRE gebündelt ist, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 1,6 Milliarden Euro. Fast die Hälfte davon entfiel auf die Finanzierung großer Immobilienprojekte wie Bürogebäude in Deutschland. "Der Start in das neue Geschäftsjahr ist gelungen und unterstreicht unsere Erwartung für das Gesamtjahr", sagte Vorstandschefin Manuela Better am Dienstag in München. Der Gewinn vor Steuern legte um 8 Millionen auf 29 Millionen Euro zu.

    Der Einstieg in das Privatkundengeschäft machte sich noch nicht in den Zahlen bemerkbar. Seit Anfang März bietet die Pfandbriefbank Privatanlegern Festgeldanlagen an, um die Refinanzierung ihres Kreditgeschäfts auszuweiten, die bisher auf Pfandbriefe beschränkt war. "Das Einlagengeschäft mit Privatanlegern als neue Anlegergruppe ist erwartungsgemäß verhalten gestartet und entwickelt sich jetzt positiv", sagte ein Sprecher, ohne Zahlen zu nennen.

    Im vergangenen Jahr hatte die Bank ihre Erwartungen deutlich verfehlt. Das Neugeschäft erreichte wegen eines schwachen Start ins Jahr nur 5,6 Milliarden Euro und blieb damit weit vom ursprünglichen Ziel von 8 Milliarden Euro entfernt. Seit der Notrettung und Verstaatlichung der HRE im Jahr 2009 ist das Neugeschäft ein wichtiges Signal für das Vertrauen der Kunden in die Bank - vor allem im Hinblick auf die Privatisierung, die die Europäische Kommission bis zum Jahr 2015 verlangt.

    Der Weg dahin ist aber mühsam: 2012 brach der Gewinn vor Steuern um 64 Millionen Euro auf 124 Millionen Euro ein. Für dieses Jahr hat die HRE die Messlatte niedriger gehängt: Das Ziel für 2013 sind nur noch mehr als 100 Millionen Euro Gewinn vor Steuern. Davon hat die Bank nach dem ersten Quartal fast ein Drittel bereits geschafft.

    Dass sie überhaupt wieder schwarze Zahlen schreibt, verdankt sie der Gründung ihrer Bad Bank, in die sie im Herbst 2010 Altlasten in Höhe von 173 Milliarden ausgelagert hatte. Diese Bad Bank hat 2012 zwar einen kleinen Gewinn erzielt, bleibt für den Bund und damit die Steuerzahler aber ein Milliardenrisiko, da viele der Risikopapiere extrem lange Laufzeiten haben und derzeit kaum verkäuflich sind./dwi/DP/kja

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