13.01.2014 18:12:33
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ROUNDUP: Hocheffiziente Solarzellen sollen der Branche wieder aufhelfen
Bei dieser Technologie wird die Rückseite der Solarzellen mit einer Schicht aus Siliziumnitrid überzogen, die Sonnenstrahlen reflektiert, die das Substrat durchdringen. "Die Strahlen bleiben so in der Zelle, die Ausbeute wird besser", erläuterte Neuhaus. Das Prinzip sei zwar schon länger bekannt, die technische Umsetzung aber aufwendig gewesen. Jetzt sei eine kostengünstige Lösung für die Produktion gefunden worden. Ein Teil der Solarmodule von Solarworld werde schon serienmäßig mit der neuen Technologie hergestellt. "Der Kunde bekommt fürs gleiche Geld mehr Leistung." Das reduziere seine Kosten.
Die Neuerung war vom Forschungsverbund "Sonne" in rund drei Jahren erarbeitet worden. Den Verbund von zehn Unternehmen aus Produktion, Anlagenbau und Materialherstellung sowie vier Forschungseinrichtungen hatte Solarworld angeführt. Das Projekt kostete rund 21,5 Millionen Euro und wurde von der Innovationsallianz Photovoltaik des Bundes rund zur Hälfte gefördert. Aktuell werden von der Allianz 26 Projekte gefördert.
Zudem ist das Unternehmen dazu übergegangen, Solarmodule vollständig in Glas einzuschließen. Bisher war vorn Glas und hinten Folie. Eine neue Glassorte, nur zwei Millimeter stark, macht es möglich. Dadurch könne unter anderem keine Feuchtigkeit mehr eindringen, die Module seien auch physisch stabiler, erklärte Neuhaus. Das Unternehmen hat die Leistungsgarantie für diese Module um fünf Jahre auf 30 Jahre verlängert.
"Nur mit Spitzenforschung ist Deutschland in der Lage, im hart umkämpften internationalen Solarmarkt im Spitzenfeld zu bleiben", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft, Carsten Körnig. In den vergangenen zehn Jahren sei es der Solarbranche gelungen, die Preise für Photovoltaikanlagen um zwei Drittel zu senken. "An weiteren Kostensenkungen wird hart gearbeitet."
Allerdings habe die Politik in den vergangenen zwei Jahren die Förderung neuer Photovoltaik-Anlagen schneller zurückgefahren als die Preise gesunken sind, stellte Körnig fest. "Deshalb ist der Photovoltaik-Inlandsmarkt 2013 auf weniger als die Hälfte der Vorjahre zusammengebrochen." Der Verband appelliert an die neue Bundesregierung, das Abschmelzen der Solarstromförderung künftig wieder am technologischen Fortschritt zu orientieren, um einen weiteren Einbruch zu verhindern.
Das Bonner Unternehmen Solarworld war im vergangenen Jahr nur knapp der Insolvenz entgangen. Im August hatten die Aktionäre einem Rettungsplan für das hoch verschuldete Unternehmen zugestimmt. Solarworld hat in seinem Hauptproduktionsstandort Freiberg nach eigenen Angaben derzeit rund 1400 Beschäftigte; weltweit sind es 2400. In Spitzenzeiten waren es einmal insgesamt 3500./rah/DP/edh
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