23.07.2015 18:31:39
|
ROUNDUP/EZB-Nowotny: Schuldenlast der Griechen kann gestreckt werden
WIEN/FRANKFURT (dpa-AFX) - EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny hat sich bei der Suche nach Wegen aus der Schuldenkrise in Griechenland für ein Strecken der Verbindlichkeiten ausgesprochen. Es gebe Alternativen zu einem Schuldenschnitt, sagte Nowotny in einem vorab veröffentlichten Interview mit den "Salzburger Nachrichten" (Freitagausgabe). Der Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank verwies darauf, dass es für einen Erlass von Schulden rechtlich enge Grenzen gebe.
Nach Einschätzung von Nowotny hat es in der Griechenlandkrise zuletzt Fortschritte gegeben und die Wahrscheinlichkeit für einen Euro-Austritt des Landes ("Grexit") sei massiv gesunken. Nowotny blickte zuversichtlich auf die anstehenden Verhandlungen für ein neues Hilfspaket: "Es gibt ein viel konstruktiveres Verhandlungsklima, sodass ich davon ausgehe, dass man am Ende des Tages eine Lösung findet und man sich auf ein drittes Hilfsprogramm einigt".
Allerdings gebe es "noch etliche Stolpersteine", warnte Nowotny. "Wir haben das neue Programm noch nicht. Daher kann noch immer ein Unfall passieren." Generell zeigte sich der Währungshüter aber optimistisch: "Die Wahrscheinlichkeit, dass Griechenland in der Eurozone bleibt, überwiegt jetzt aus meiner Sicht."
Vorsichtig optimistisch äußerte sich Nowotny auch zum milliardenschweren Kaufprogramm von Staatsanleihen durch die Europäische Zentralbank (EZB). Die Wertpapierkäufe schienen erfolgreich zu sein, sagte er. Wie von der Notenbank angestrebt gebe es einen leichten Anstieg der Inflationsraten.
Die EZB hatte im März mit dem Kauf von Staatsanleihen begonnen. Damit soll die Konjunktur angekurbelt und die aus Sicht der EZB zu geringe Inflation angeschoben werden. Nowotny geht davon aus, dass die EZB das Programm wie geplant bis September 2016 fortsetzen wird./jkr/he
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!