14.01.2015 18:49:48
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ROUNDUP: Erste Metalltarifverhandlungen ohne Ergebnis vertagt
AUGSBURG/SINDELFINGEN (dpa-AFX) - Die ersten Tarifverhandlungen für die Metall- und Elektroindustrie mit ihren bundesweit rund 3,7 Millionen Beschäftigten sind in Bayern und Baden-Württemberg ohne Ergebnis vertagt worden. Mit einem dreiteiligen Forderungspaket war die IG Metall in Augsburg und Sindelfingen an den Verhandlungstisch gegangen. Neben einem Entgeltplus von 5,5 Prozent fordert die Gewerkschaft eine verbesserte Altersteilzeit-Regelung sowie eine von den Arbeitgebern bezuschusste Weiterbildungsteilzeit.
Beide Seiten sprachen in Sindelfingen von einem konstruktiven Austausch der unterschiedlichen Sichtweisen, doch inhaltlich sei man nicht weitergekommen. Auch in Bayern rechnen die Tarifvertragsparteien mit harten Verhandlungen. Die bundesweit ersten Warnstreiks wird es nach Gewerkschaftsangaben in Thüringen bereits am Donnerstag und Freitag geben. Dort existiert keine Friedenspflicht.
Während Arbeitgeber und Gewerkschaft in der Tarifpolitik weit auseinanderliegen, übten sie in Sindelfingen den Schulterschluss gegen Extremismus und Intoleranz. "Bei diesem Thema passt kein Blatt zwischen uns", sagten der IG Metall-Bezirksleiter Roman Zitzelsberger und Südwestmetall-Chef Stefan Wolf, die eine gemeinsame Erklärung abgaben.
Sowohl in Augsburg als auch in Sindelfingen verliehen Beschäftigte den Forderungen ihrer Gewerkschaft bei Kundgebungen Nachdruck. Rund 2500 Beschäftigte aus ganz Bayern hatten unmittelbar vor Beginn der Verhandlungen am Tagungsort in der Augsburger Altstadt lautstark mit Pauken und Trillerpfeifen demonstriert. In Sindelfingen ließen sich rund 500 Metaller, vor allem vom dortigen Daimler-Werk, von ihrem Gewerkschaftschef auf die Tarifrunde einstimmen.
Zu den Streitpunkten gehört die Forderung der IG Metall nach einen Anspruch auf Altersteilzeit, von der mehr Arbeitnehmergruppen profitieren sollen. Die Arbeitgeber lehnen dies mit Blick auf den durch die Rente mit 63 ohnehin verschärften Fachkräftemangel ab. Es dürfe auch keinen Zwang für die Betriebe geben, persönliche Weiterbildung zu finanzieren. Die Betrieben gäben freiwillig bereits Milliarden Euro dafür aus, sagte Wolf. Die verlangte Einkommenserhöhung hält er für unangemessen. Denn die Wachstumsaussichten hätten sich eingetrübt; Zitzelsberger sprach hingegen von einer "hervorragenden" Auftragslage, die eine deutliche Entgeltsteigerung ermögliche.
Auch Bayerns IG-Metall-Chef Jürgen Wechsler bekräftigte die Lohnforderung: "Aus unserer Sicht gibt die konjunkturelle Lage das her." Die Unternehmen verdienten gut, besonders in Bayern, sagte er. "Diese Gehaltsforderung ist für uns völlig unverständlich und realitätsfremd", konterte die bayrische Arbeitgeberchefin Angelique Renkhoff-Mücke. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, könne die Branche beim Gehalt "keine großen Sprünge" machen.
In beiden Tarifbezirken, in denen mit ihren jeweils rund 800 000 Beschäftigten in der Vergangenheit immer wieder richtungsweisende Abschlüsse gelangen, gibt es schon Pläne für Warnstreiks nach dem Ablauf der Friedenspflicht am 28. Januar. Zitzelsberger: "Am 29. Januar um 0 Uhr beginnt die Unfriedenszeit." An diesem Donnerstag starten die Verhandlungen im ebenfalls wichtigen Metall-Bezirk Nordrhein-Westfalen. Wolf ließ offen, wann und wo eine Offerte vorgelegt wird./bbi/uvo/jug/DP/jha
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