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28.11.2013 09:53:32

ROUNDUP: Deflationsgefahr in Spanien nimmt ab - Haushalte geben wieder mehr aus

    MADRID/FRANKFURT (dpa-AFX) - Spanien macht weitere Fortschritte bei der Krisenbewältigung: Die Deflationsgefahr nimmt ab, die Verbraucher haben erstmals seit anderthalb wieder mehr Geld ausgegeben. Das zeigen neue Daten, die das nationale Statistik-Institut (INE) am Donnerstag in Madrid veröffentlicht hat. Am Devisenmarkt erhält der Euro Kursauftrieb und klettert über die Marke von 1,36 US-Dollar.

    In Spanien sind die Verbraucherpreise im November wieder gestiegen. Nach einem Rückgang des Preisniveaus - errechnet nach nationaler Methode - um 0,1 Prozent im Oktober erhöhte sich das Preisniveau nun um 0,2 Prozent zum Vorjahr. Das Risiko einer deflationären Spirale aus lahmender Wirtschaft und sinkenden Preisen geht damit zurück.

TIEFE REZESSION VORERST ÜBERWUNDEN

    Spaniens Wirtschaft kämpft sich mühsam aus der Rezession. Steigende Exporte waren im dritten Quartal entscheidend für das erste Wachstum seit neun Quartalen - doch auch die privaten Haushalte haben erstmals seit langem wieder ihre Ausgaben gesteigert. Das geht aus den endgültigen INE-Zahlen hervor. Wie bereits Ende Oktober in ersten Schätzungen ermittelt, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im dritten Quartal 2013 im Vergleich zum Vorquartal um 0,1 Prozent.

    Die Haushaltsausgaben legten auf Quartalssicht um 0,4 Prozent zu und verbuchten damit das erste Plus seit sechs Quartalen. Die Ausfuhren konnte die viertgrößte Euro-Wirtschaft im dritten Quartal um 2,2 Prozent steigern. Bereits im Vorquartal hatten sie um 6,4 Prozent zugenommen. Auf Jahressicht baute die spanische Wirtschaft den finalen Daten nach etwas weniger ab als zunächst berechnet. Statt eines Minus von 1,2 Prozent ergibt sich nun eines von 1,1 Prozent.

EURO KLETTERT ÜBER MARKE VON 1,36 US-DOLLAR

    Am Devisenmarkt sorgten die Zahlen für Bewegung. Der Euro legte deutlich zu und stieg auf ein Tageshoch von 1,3611 Dollar. Über Nacht war die Gemeinschaftswährung noch bis auf 1,3564 Dollar gefallen. Die Inflationsdaten aus Spanien machen weitere geldpolitische Lockerungen der Europäischen Zentralbank (EZB) unwahrscheinlicher. Um Deflationsgefahren vorzubeugen, hatte die EZB die Zinsen Anfang November überraschend gesenkt.

    Die Notenbank strebt für den gesamten Euroraum eine Jahresrate der Teuerung von knapp zwei Prozent an. Die nach europäischer Methode errechnete Inflationsrate (HVPI) für Spanien lag im November bei 0,3 Prozent, nachdem der Harmonisierte Verbraucherpreisindex im Vormonat stagniert hatte. An diesem Freitag anstehende Inflationszahlen für den gesamten Euroraum werden nun mit Spannung erwartet. Zuletzt war die Teuerungsrate hier mit 0,7 Prozent auf den tiefsten Stand seit fast vier Jahren gefallen./hbr/bgf/

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