07.03.2013 15:58:31

ROUNDUP: Cameron will trotz Konjunkturflaute Sparkurs treubleiben

    LONDON (dpa-AFX) - Großbritannien will trotz der fortdauernden Konjunkturflaute und des Wachstumsproblems seinem Sparkurs treubleiben und der Wirtschaft nicht mit Konjunkturspritzen helfen. "Die Neuverschuldung zu bekämpfen ist der erste Schritt zu neuem Wachstum", sagte Premierminister David Cameron am Donnerstag in einer Grundsatzrede zur Lage der britischen Wirtschaft in Keighley, im Norden Englands.

    "Die Entscheidungen, die wir jetzt treffen, werden den Kurs bestimmen für unsere ökonomische Zukunft", sagte Cameron. "Wenn wir nicht gegen die Verschuldung vorgehen, werden die Zinsen steigen, Häuser werden enteignet und Firmen werden pleitegehen", sagte Cameron. "Und mehr und mehr Geld des Steuerzahlers wird dafür verwendet, unsere Schuldzinsen zu zahlen."

    Großbritannien war vor zwei Wochen von der Ratingagentur Moody's das Toprating AAA aberkannt worden, weil die ohnehin hohe Verschuldung weiter steigt und Wachstum nicht in Sicht ist. Großbritannien hatte seine Neuverschuldung zwar reduziert, liegt aber mit rund sieben Prozent immer noch deutlich über dem Maastricht-Kriterium von drei Prozent.

    Am 20. März wird mit Spannung der neue Haushalt für das Finanzjahr 2013/2014 von Finanzminister George Osborne erwartet. Nach erheblichen Kürzungen bei Sozialleistungen und höheren Steuerlasten in den ersten drei Jahren der konservativ-liberaldemokratischen Koalition erwarten politische Analysten weitere Einschnitte für die Briten.

    Die Labour-Opposition und auch die Liberaldemokraten als kleinerer Koalitionspartner von Camerons Konservativen fordern seit längerer Zeit, Programme mit hohen Investitionen in die Infrastruktur aufzulegen, um die Wirtschaft anzukurbeln. Ins gleiche Horn stieß am Donnerstag die britische Handelskammer, die die Wachstumsprognose der Regierung von 1,0 Prozent für 2013 auf 0,6 nach unten korrigierte.

    Die Wirtschaftsleistung in Großbritannien ist seit 2007 nicht mehr gestiegen. Die Verschuldung stieg dadurch - nach Berechnungen des Internationalen Währungsfonds - auf ein Niveau von mehr als 86 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Die britische Regierung selbst gibt ihren Schuldenstand niedriger an.

    Cameron, der unter enormem Druck seines rechten Parteiflügels steht, sieht erste Anzeichen einer Besserung. "Unser Plan funktioniert", sagte er. Die Exporte stiegen, das Defizit sei verringert worden./dm/DP/hbr

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