11.06.2013 14:01:33

ROUNDUP: Boeing rechnet mit weiter wachsender Flugzeugnachfrage

    PARIS (dpa-AFX) - Der Flugzeugbauer Boeing rechnet in den nächsten zwei Jahrzehnten mit einer stärker wachsenden Nachfrage nach neuen Fliegern. In den Jahren 2013 bis 2032 würden voraussichtlich mehr als 35.000 neue Verkehrsflugzeuge benötigt, teilte Boeing am Dienstag wenige Tage vor Beginn der Pariser Luftfahrtmesse mit. Das sind vier Prozent mehr als vor einem Jahr vorausgesagt. Während der Hersteller Mittelstreckenmaschinen wie den hauseigenen 737-MAX und dem Konkurrenzflieger Airbus A320neo eine glänzende Zukunft voraussagt, sieht er die Nachfrage nach ganz großen Jets wie der Boeing 747 und dem Airbus A380 schrumpfen.

    Insgesamt kommen die erwarteten 35.280 neuen Maschinen laut Boeing auf einen Wert von 4,8 Billionen US-Dollar (3,4 Billionen Euro). Vor einem Jahr hatte das Unternehmen für die folgenden Dekaden noch einen Bedarf für 34.000 Maschinen im Wert von 4,5 Billionen Dollar vorausgesagt. "Der Wachstumstrend in der Luftfahrt ist sehr belastbar", sagte Boeing-Marketingmanager Randy Tinseth. Er erwarte, dass die Ticketnachfrage im Passagiergeschäft langfristig weiterhin durchschnittlich um fünf Prozent pro Jahr zulegt.

    Gut 40 Prozent der neuen Maschinen dürfte der Prognose zufolge der Erneuerung bestehender Flotten dienen. Vor allem Fluggesellschaften in Europa, den USA und Russland hätten hier Nachholbedarf, sagte Tinseth. Insgesamt sollen im Jahr 2032 weltweit mehr als 41.000 Maschinen unterwegs sein - gut doppelt so viele wie derzeit. Getrieben werde das Wachstum von der Nachfrage aus China und anderen Ländern in Asien und dem Pazifik-Raum, hieß es bei Boeing.

    Der Großteil des Wachstums dürfte der Prognose zufolge weiterhin auf die Mittelstreckenflieger entfallen, bei denen Boeing mit seiner 737 und der spritsparenden Neuauflage 737-MAX mit den Modellfamilien A320 und A320neo von Airbus konkurriert. 70 Prozent der ausgelieferten Maschinen stammten voraussichtlich aus dieser Flugzeugklasse. Hier wartet auch neue Konkurrenz: Der kanadische Flugzeugbauer Bombardier (Bombardie b) bereitet sich auf den Erstflug seiner C-Serie vor. In Russland und China befinden sich die MS-21 und die Comac C-919 in der Entwicklung.

    Bei den grundsätzlich großräumigen Langstreckenjets sieht Boeing indes einen Trend zu den eher kleineren und mittleren Maschinen wie der Boeing 777 und dem pannengebeutelten Hoffnungsträger 787 "Dreamliner", die Platz für 200 bis 400 Fluggäste bieten. Airbus ist hier mit der älteren A330 und der neuen A350 am Start, die in den kommenden Tagen oder Wochen zu ihrem Jungfernflug abheben soll.

    Für die ganz großen Maschinen wie den runderneuerten Jumbo-Jet 747-8 und den Airbus A380 schätzt Boeing die Aussichten vergleichsweise trübe ein: Nur 760 Exemplare dieser Flieger dürften in den nächsten beiden Dekaden ausgeliefert werden. Zuletzt hatten Boeing und Airbus Mühe, überhaupt neue Bestellungen für diese Modelle hereinzuholen./stw/enl/fbr

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