ROUNDUP: Bilfinger Berger bekräftigt nach robustem Quartal Prognosen für 2009

    MANNHEIM (dpa-AFX) - Der Bau- und Dienstleistungskonzern Bilfinger Berger <GBF.ETR> hat nach einem unerwartet robusten zweiten Quartal die Prognosen für 2009 bekräftigt. Der Konzern habe sich in einem schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeld erfolgreich behauptet, teilte die im MDAX <MDAX.ETR> gelistete Gesellschaft am Donnerstag in Mannheim mit. Gestützt auf ein starkes Servicegeschäft und ein insgesamt stabiles Baugeschäft legte das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im zweiten Quartal überraschend deutlich zu. Auch der Gewinn sprang kräftig in die Höhe. Vor einem Jahr hatte ein gescheitertes Autobahnprojekt in Norwegen den Konzern allerdings stark belastet. Die Bauleistung ging unterdessen leicht zurück. Im frühen Handel legte die Aktie kräftig zu.

    Für 2009 rechnet der Konzern weiterhin mit einem Rückgang der Leistung auf rund 10 (Vorjahr: 10,74) Milliarden Euro. EBIT und Gewinn dürften mindestens das um den Verkauf der französischen Beteiligungsgesellschaft Razel bereinigte Vorjahresniveau von 250 Millionen beziehungsweise 140 Millionen Euro erreichen, hieß es weiter. Der Konzern stützt sich dabei nach wie vor auf ein dickes Auftragspolster. Im ersten Halbjahr sank der Auftragsbestand um drei Prozent auf knapp elf  Milliarden Euro. Dies entspricht gut einer Jahresleistung. Die Auftragseingänge erhöhten sich um zwei Prozent auf rund 5,4 Milliarden Euro.

HAUPTERGEBNISTREIBER BLEIBT DIENSTLEISTUNGSGESCHÄFT

    Insgesamt übertrafen die Mannheimer damit die Gewinnerwartungen der von dpa-AFX befragten Analysten für das zweite Quartal. Während die Bauleistung zwischen April und Juni leicht auf 2,683 (2,725) Milliarden Euro sank, kletterte das EBIT auf 76 (16) Millionen Euro. Unter dem Strich verdienten die Mannheimer 42 (5) Millionen Euro. Hauptergebnistreiber bleibt das Dienstleistungsgeschäft.

    Trotz der Wirtschaftskrise habe sich das Dienstleistungsgeschäft gut entwickelt, hieß es. Getrieben durch die Zukäufe 2008 erhöhten sich Leistung, Auftragseingang und Auftragsbestand im zweistelligen Bereich. Die organische Entwicklung sei stabil. 2009 sei hier mit einer Leistung von mindestens 4,8 Milliarden Euro zu rechnen. Angesichts der Krise werde das operative Ergebnis aber nicht an das sehr gute Vorjahresniveau heranreichen.

AKTIE LEGT DEUTLICH ZU

    Im Hoch- und Industriebau sei die Nachfrage im Wirtschaftsbau schwach. Getragen von der positiven Entwicklung in Australien hätten Leistung und Auftragseingang zugelegt. 2009 sei hier eine Leistung auf Vorjahresniveau (rund 2 Mrd Euro) und eine Verbesserung des EBIT zu erwarten. Im Ingenieurbau sicherten Konjunkturprogramme Nachfrage. Der hohe Auftragsbestand und die gute Nachfrage ermöglichten ein unverändert selektives Vorgehen bei der Auswahl neuer Aufträge. 2009 dürfte sich das EBIT in diesem Bereich verbessern, während die Leistung insbesondere durch den Razel-Verkauf auf rund 3,3 Milliarden Euro sinken dürfte.

    Am Finanzmarkt war die Reaktion ausgesprochen positiv. Die Aktien legten in einem freundlichen Gesamtmarkt um 4,03 Prozent auf 39,25 Euro zu. Der MDax kletterte zeitgleich um 0,92 Prozent auf 6.439,72 Punkte. Commerzbank-Experte Norbert Kretlow zeigte sich von den Daten positiv überrascht. Insbesondere das Servicegeschäft habe positiv überrascht. Auch sei die Bestätigung der Prognose positiv zu beurteilen. Auch Expertin Karin Brinkmann von der UniCredit hebt den bestätigten Ausblick hervor./jha/tw