15.01.2013 15:29:33

ROUNDUP: Antragsflut für Offshore-Windparks - Auswirkungen werden erforscht

    HAMBURG (dpa-AFX) - In Nord- und Ostsee stehen noch fast 100 Windparks vor ihrer Genehmigung. Beim zuständigen Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) laufen bislang 126 Genehmigungsverfahren für Offshore-Windparks, teilte die Präsidentin Monika Breuch-Moritz am Dienstag in Hamburg mit. Davon seien 29 genehmigt; gebaut werde mittlerweile in acht Windparks. "Beim Ausbau der Windenergie brauchen wir einen langen Atem", sagte Breuch-Moritz. Deutschland habe mit dieser Energieform eine große Chance. "Wenn die Anlagen erst einmal stehen, dann brauchen sie keine Rohstoffe und verursachen keinen Abfall." Das sei der Weg zu einer nachhaltigen Energieversorgung.

 

    Das BSH erforsche am Rande des Offshore-Windparks Alpha Ventus die Auswirkungen von Windkraftanlagen auf die Umwelt und die Kräfte, die auf solche Anlagen wirken. Die Ergebnisse würden in den weiteren Genehmigungsverfahren berücksichtigt. Erste Ergebnisse weisen zum Beispiel darauf hin, dass Fische den Bereich von Offshore-Windparks gern aufsuchen. Sie ziehen auch Schweinswale und bestimmte Vogelarten nach sich, die das vermehrte Nahrungsangebot nutzen. Andere Vögel hingegen meiden die Offshore-Windparks.

 

    Die deutschen Anlagen unterscheiden sich von den bisher gebauten Windparks in anderen Ländern, weil sie in weitaus größerem Abstand von der Küste in tieferem Wasser stehen und deshalb andere Auswirkungen auf die Umwelt haben. Das ist noch nicht ausreichend erforscht. Der schleppende Ausbau der Offshore-Windenergie leidet jedoch nicht an einem Genehmigungsstau. Es liegen genug genehmigte Projekte vor, die zunächst abgearbeitet werden könnten. Ein Windpark kostet typischerweise eine Milliarde Euro und mehr, je nach Lage und Größe. Der Investitionsstau liegt an fehlenden Netzanbindungen. Der Ausbau der Netze verzögert sich. Der Plan für die Zielkorridore für die Anbindung der Offshore-Kraftwerke ist fast fertig und soll nach letzten Abstimmungen im Februar offiziell bekanntgegeben werden.

 

    Das BSH mit Sitz in Hamburg und Rostock ist eine Bundesbehörde im Bereich des Verkehrsministeriums und bearbeitet mit 850 Mitarbeitern eine Vielzahl von Themen aus dem maritimen Bereich. Ein Schwerpunkt ist die Sicherheit der Navigation. Das BSH unterstützt hier den neuen internationalen Standard ECDIS, das elektronische Kartendarstellungs- und Informationssystem. Alle verfügbaren Informationen - von Wetterdaten über Schifffahrtswege und Seezeichen bis zu Positions- und Schiffsangaben - werden hier in einem System zusammengeführt. "Moderne Schiffsbrücken sind hoch automatisierte Mensch-Maschinen-Systeme geworden", sagte Breuch-Moritz. Die vollständig digitale Navigation setze sich mehr und mehr durch. Das diene sowohl der Sicherheit wie dem Umweltschutz, weil der Treibstoffverbrauch sich so reduziere./egi/DP/stb

 

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