Dow Jones
13.08.2019 22:26:40
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ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Neue Hoffnung im Zollstreit beflügelt den Dow
NEW YORK (dpa-AFX) - An der Wall Street haben die Anleger am Dienstag nach der Schwäche zu Wochenbeginn viel Mut geschöpft. Anlass dazu gaben ihnen neue Signale im Handelsstreit mit China. Aus den USA hieß es, dass neue Zölle auf chinesische Importe in den Dezember verschoben werden. Aus China wiederum wurden baldige telefonische Verhandlungen in Aussicht gestellt.
Unter den Anlegern keimte so wieder Hoffnung auf, dass es doch noch Fortschritte im festgefahrenen Zollstreit geben könnte. Nach verhaltenem Start setzte der Dow Jones Industrial (Dow Jones 30 Industrial) zu einer frühen Rally bis auf knapp 26 427 Punkte an, was den höchsten Stand seit Anfang August bedeutete. Am Ende brachte er mit 26 279,91 Zählern ein Plus von 1,48 Prozent über die Ziellinie. Er glich so seine Vortagsverluste in etwa wieder aus.
Der marktbreite S&P 500 zog um 1,50 Prozent auf 2926,32 Punkte an und der technologielastige NASDAQ 100 verbuchte mit 7728,15 Zählern sogar einen Kurssprung um 2,20 Prozent. Die US-Technologiebranche gilt als besonders eng verzahnt mit Fernost, daher profitierten die Aktien hier überproportional von den Nachrichten.
Wie bekannt wurde, wollen China und die USA in zwei Wochen bereits wieder telefonische Handelsgespräche führen. Derweil verschob die US-Regierung die angekündigte Einführung neuer Strafzölle auf China-Importe. Der ursprünglich für September geplante Zollsatz in Höhe von 10 Prozent soll nun für Mobiltelefone, Laptops, Monitore, bestimmtes Spielzeug und manche Schuhe und Kleidungsstücke erst ab 15. Dezember gelten.
Marktanalyst Neil Wilson von Markets.com sieht in der Ankündigung einen weiteren willkürlichen Schachzug von US-Präsident Donald Trump, mit dem dieser vermutlich auf die jüngste Schwäche an den Finanzmärkten reagiere. Er stellte aber sogleich die Frage nach der Nachhaltigkeit. "Wir sind immer nur einen Tweet vom nächsten Marktabschwung oder einer massiven Rallye entfernt", gab der Experte zu bedenken.
Mit der Verschiebung wird das Weihnachtsgeschäft in den USA wohl noch kaum von den Zöllen betroffen sein. Dies führte bei den Anlegern des iPhone-Konzerns Apple zu großer Erleichterung, die Aktie schoss an der Dow-Spitze um 4,2 Prozent nach oben. Sie galt zuletzt als besonders schwer von der herrschenden Unsicherheit belastet. Vor einigen Tagen hatte der Apple-Aktienkurs den tiefsten Stand seit Mitte Juni erreicht.
Titel der Elektronik-Handelskette Best Buy überboten den Schwung sogar noch mit einem Kursanstieg um 6,4 Prozent. Außerdem sorgten die Nachrichten bei den Spielzeugherstellern Mattel und Hasbro dafür, dass deren Papiere wegen der Erleichterung mit Blick auf das wichtige Weihnachtsgeschäft um 4,6 beziehungsweise 2,8 Prozent anzogen.
Am breiteren Markt setzten die 3,3 Prozent festeren Aktien von General Electric zu einem erneuten Erholungsversuch an. Wie es hieß, gab ein umfangreicher Aktienkauf durch den Konzernchef Lawrence Culp den Anstoß dazu.
Zahlen gab es am Dienstag nur von einigen Nebenwerten zu verarbeiten. Die Aktien von JD.com (JDcom) schossen um fast 13 Prozent hoch. Der in New York gelistete chinesische E-Commerce-Konzern hatte im abgelaufenen Quartal überraschend einen Überschuss erwirtschaftet und auch den Umsatz stärker als erwartet gesteigert. Wettbewerber Alibaba berichtet am Donnerstag, hier kletterten die ebenfalls in New York gelisteten Aktien um fast 3 Prozent.
Am Devisenmarkt profitierte der US-Dollar von der Hoffnung im Handelsstreit. Der Euro kam entsprechend unter Druck, er kostete zuletzt nur noch 1,1172 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zwischenzeitlich noch über der Marke von 1,12 Dollar auf 1,1222 (Montag: 1,1194) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8911 (0,8933) Euro gekostet.
Wie der Euro litten auch US-Staatsanleihen am Dienstag unter der allgemein wieder steigenden Risikobereitschaft der Anleger. Richtungweisende zehnjährige Anleihen verloren 14/32 Punkte auf 99 12/32 Punkte. Sie rentierten mit 1,69 Prozent./tih/he
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---
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