Dow Jones
11.04.2018 22:24:40
|
ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Drohender US-Militärschlag verunsichert Anleger
NEW YORK (dpa-AFX) - Die Sorge vor einem Militärschlag der USA in Syrien hat die Aktienmärkte in den Vereinigten Staaten zur Wochenmitte belastet. Der am Vortag noch stark gestiegene Dow Jones Industrial (Dow Jones 30 Industrial) verlor am Mittwoch 0,90 Prozent auf 24 189,45 Punkte und gab somit einen Teil der Gewinne vom Vortag wieder ab. Damit bewegte sich das Börsenbarometer aber weiter in der Handelsspanne der vergangenen drei Wochen.
US-Präsident Donald Trump hat offen einen Raketenangriff auf Syrien angekündigt. "Russland hat geschworen, alle Raketen abzuschießen, die auf Syrien abgefeuert werden. Mach' Dich bereit, Russland, denn sie werden kommen (...)", schrieb Trump am Mittwoch auf Twitter. Die USA wollen damit auf den mutmaßlichen Giftgaseinsatz in Syrien reagieren, für den sie die Regierung von Präsident Baschar al-Assad verantwortlich machen. Die Äußerung Trumps wurde allgemein als Provokation Moskaus aufgefasst.
"Die zunehmenden Spannungen rücken die beiden Länder näher an eine militärische Auseinandersetzung", sagte Jasper Lawler von London Capital. Investoren hätten daher Zuflucht in US-Staatsanleihen gesucht. Die USA und Russland stünden sich im Syrien-Konflikt als Gegner gegenüber, die damit verbundenen Risiken würden aus Sicht der Finanzmärkte nun immer manifester, sagte der Analyst.
Für den breiter gefassten S&P 500 ging es um 0,55 Prozent auf 2642,19 Punkte abwärts. Der NASDAQ 100 gab um 0,49 Prozent auf 6583,44 Punkte nach.
Das Protokoll der vergangenen Sitzung der US-Notenbank bewegte die Börsen am Abend dagegen kaum. Allerdings wiesen die Notenbanker auf die Risiken eines Handelskrieges für die Wirtschaft hin. Das schwächte den US-Dollar. Die Verbraucherpreise in den USA im März hatten ebenfalls kaum Auswirkungen auf die Aktienmärkte.
Im Fokus stand erneut Facebook. Der Chef des Online-Netzwerkes, Mark Zuckerberg, stellte sich den zweiten Tag in Folge den Fragen von US-Politikern zum Datenskandal, diesmal im Abgeordnetenhaus. Die Papiere legten um 0,78 Prozent zu, nachdem sie tags zuvor bereits 4,50 Prozent gewonnen hatten. Zuckerberg habe sich am Dienstag "wacker geschlagen", merkte Frank Klumpp von der Landesbank Baden-Württemberg an.
Kursverluste verbuchten Bankenaktien: Goldman Sachs, JPMorgan (JPMorgan ChaseCo), Morgan Stanley und Bank of America gaben zwischen 1,4 und 2,6 Prozent nach. Beobachter sprachen von Zurückhaltung vor den ersten Quartalszahlen der großen US-Geldhäuser. Am Freitag lassen sich JPMorgan, Wells Fargo (Wells FargoCo) und die Citigroup in die Bücher schauen.
Bei den Nebenwerten büßten Papiere von Fastenal mehr als 6 Prozent ein. Der Hersteller von Verbindungstechnik wie Schrauben, Buchsen und Bolzen hatte mit Quartalszahlen enttäuscht. Höhere Herstellungs- und Frachtkosten belasteten die Margen.
Der Eurokurs gab nach der Veröffentlichung des Fed-Protokolls im US-Handel etwas nach und lag zum Börsenschluss an der Wall Street bei 1,2363 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,2384 (Dienstag: 1,2361) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8075 (0,8090) Euro gekostet. Am US-Rentenmarkt stiegen richtungweisende zehnjährige Staatsanleihen um 6/32 Punkte auf 99 23/32 Punkte und rentierten mit 2,78 Prozent./bek/he
--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!