02.09.2016 18:14:40

ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Schwacher US-Arbeitsmarkt beflügelt

FRANKFURT (dpa-AFX) - Enttäuschende Daten vom US-Arbeitsmarkt haben dem DAX am Freitag auf die Sprünge geholfen. Eine baldige Leitzinserhöhung in den USA, welche die Attraktivität von Aktien gegenüber festverzinslichen Wertpapieren schmälern würde, ist wohl vom Tisch.

Der deutsche Leitindex baute am Nachmittag seine Gewinne aus und schloss 1,42 Prozent höher bei 10 683,82 Punkten. Damit verabschiedete er sich mit einer versöhnlichen Note ins Wochenende: Nach dem Auf und Ab der vergangenen Tage steht ein Wochengewinn von knapp einem Prozent zu Buche. Am Mittwoch hatte der Dax den traditionell eher schwachen Börsenmonat August mit einem Plus von fast zweieinhalb Prozent beendet.

Der MDAX der mittelgroßen Unternehmen ging am Freitag 1,31 Prozent fester bei 21 733,31 Punkten aus dem Handel und der Technologiewerte-Index TecDAX stieg um 1,21 Prozent auf 1753,91 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroSTOXX 50 gewann 2,06 Prozent auf 3079,74 Punkte. Für die nationalen Indizes in Paris und London ging es ebenfalls deutlich bergauf. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones) stand zum europäischen Handelsende fast ein halbes Prozent im Plus.

'US-ZINSERHÖHUNG IM SEPTEMBER UNWAHRSCHEINLICH'

Die Beschäftigungsentwicklung in den USA war im August hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Außerhalb der Landwirtschaft waren weniger neue Stellen geschaffen worden als von Experten erwartet. Die Entwicklung lasse sich zwar noch als solide bezeichnen, schrieb Analyst Bernd Krampen von der NordLB. Eine Leitzinserhöhung durch die US-Notenbank Fed bereits auf ihrer Sitzung in knapp drei Wochen erscheine indes höchst unwahrscheinlich.

Die Fed macht ihre Geldpolitik vor allem von der Wirtschaftsentwicklung abhängig und achtet dabei besonders stark auf den Arbeitsmarkt. Zuletzt hatten Spekulationen über einen Zinsschritt bereits im September die Aktienbörsen ausgebremst.

ROCKET INTERNET SCHOCKT DIE ANLEGER

Am deutschen Markt schockte Rocket Internet die Anleger. Die Startup-Schmiede war im ersten Halbjahr vor allem wegen Wertberichtigungen bei mehreren Modehändlern tief ins Minus gerutscht. Zudem war der Halbjahresumsatz der Rocket-Holding eingebrochen. Die Aktien sackten um 7,72 Prozent ab.

Im Dax sorgten negative Analystenkommentare für Kursabschläge. Die Anteilscheine von HeidelbergCement fielen um 1,04 Prozent, nachdem Kepler Cheuvreux die Kaufempfehlung für die Papiere einkassiert hatte. Nach einer aktuellen Überprüfung des Anlagehintergrunds bestehe kein Anlass für noch mehr Optimismus, schrieb Analyst Josep Pujal. Das Indonesien-Geschäft des Baustoffkonzerns schätzt er nun sogar etwas vorsichtiger ein.

Am Indexende büßten die Anteilsscheine des Sportartikelherstellers adidas 1,59 Prozent ein. Belastend wirkten neben einer gestrichenen Kaufempfehlung der britischen Investmentbank HSBC Nachrichten zum Verkauf des schwächelnden Golfgeschäfts. Mit Callaway fällt wohl der Marktführer in den Vereinigten Staaten als Interessent für die Marke "TaylorMade" weg. Callaway-Chef Chip Brewer sagte der Nachrichtenagentur Bloomberg, es würden zwar alle Optionen geprüft, ein Gebot werde es aber wahrscheinlich nicht geben.

VERSORGER ERHOLT - COVESTRO LEIDEN UNTER ABSTUFUNG

Die Aktien der Versorger hingegen erholten sich von ihren Vortags-Verlusten. So stiegen RWE und Eon als beste Dax-Werte um 5,62 beziehungsweise 3,77 Prozent. Eon ließ zudem wissen, dass die Kraftwerkstochter Uniper am 12. September an die Börse gehen soll.

Klares Schlusslicht im MDax waren die Aktien von Covestro mit einem Abschlag von 4,21 Prozent. Die Jahre 2017 und 2018 könnten für den Chemiekonzern schwieriger werden, da das Angebot auf dem Weltmarkt bei bestimmten Kunststoffen zunehmen dürfte, schrieb Analyst Martin Evans von der US-Bank JPMorgan. Er stufte die Papiere auf "Underweight" ab.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,18 Prozent am Vortag auf minus 0,19 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,10 Prozent auf 144,22 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,17 Prozent auf 167,10 Punkte. Der Eurokurs sank auf 1,1158 US-Dollar. Zuvor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,1193 (Donnerstag: 1,1146) Dollar festgesetzt; der Dollar kostete damit 0,8934 (0,8972) Euro./gl/he

--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---

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