01.06.2016 18:07:41

ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Gewinnmitnahmen ziehen Dax ins Minus

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Unsicherheit vor anstehenden wichtigen wirtschafts- und geldpolitischen Entscheidungen in Europa und den USA sowie ein festerer Eurokurs haben dem DAX einen negativen Start in den Juni eingebrockt. "Vor dem Hintergrund der in der zweiten Mai-Hälfte gestarteten Aufwärtsbewegung, die den Dax über 500 Punkte gen Norden katapultiert hatte, stehen die Zeichen nun auf Konsolidierung", kommentierte Marktexperte Gregor Kuhn vom Broker IG.

Zum Handelsschluss am Mittwoch lag der deutsche Leitindex 0,57 Prozent tiefer bei 10 204,44 Punkten, hatte allerdings im abgelaufenen Monat immerhin zwei Prozent gewonnen. Der MDAX sank zur Wochenmitte um 0,46 Prozent auf 20 667,67 Punkte. Dagegen gewann der Technologiewerte-Index TecDAX 0,44 Prozent auf 1695,54 Punkte.

"Neben einer möglichen weiteren Leitzinserhöhung durch die US-Notenbank sowie der Abstimmung Großbritanniens über den Verbleib in der Europäischen Union bewegen sich Investoren nun erst einmal Richtung Seitenlinie, sprich Anleger machen Kasse und/oder nehmen von neuen Positionierungen Abstand", beobachtete IG-Experte Kuhn. Zudem hätten sich die Anleger vor den in dieser Woche anstehenden Ereignissen zurückgehalten: Der Konjunkturbericht der US-Notenbank am Mittwochabend, die Zinssitzung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag sowie der monatliche US-Arbeitsmarktbericht am Freitag.

BANKEN UND VERSORGER SEHR SCHWACH

Schlechte Stimmung herrschte mal wieder europaweit in der Bankenbranche, die als einer der schwächsten Sektoren rund 1,7 Prozent einbüßte. Davon wurden auch die deutschen Werte erfasst. So fielen die Papiere der Deutschen Bank (Deutsche Bank) um 2,55 Prozent, jene der Commerzbank um 1,68 Prozent.

Noch schwächer präsentierten sich die Versorgerwerte Eon und RWE mit Kursabschlägen von jeweils rund 3 Prozent. Die Bundesregierung schließt bei der Finanzierung des Atomausstiegs mögliche Schlupflöcher für Energiekonzerne. Damit soll verhindert werden, dass sich Betreiber der Atomkraftwerke durch eine Aufspaltung bei der Nachhaftung davonstehlen.

BAYER SIEHT MONSANTO-ÜBERNAHME ALS MARATHON

Die Papiere des Chemie- und Pharmaunternehmens Bayer gewannen 0,72 Prozent. Nach Ansicht von Konzernchef Werner Baumann ist für die anvisierte milliardenschwere Monsanto-Übernahme ein langer Atem nötig. "Die geplante Übernahme von Monsanto wird kein Sprint, sondern sicherlich eher ein Marathon", sagte er der "Wirtschaftswoche". Insbesondere die Entscheidungen mehrerer Kartellbehörden könnten sich hinziehen. Zunächst steht aber noch die Einigung mit dem Monsanto-Management aus. Dieses hatte das Bayer-Gebot von 62 Milliarden US-Dollar als zu gering abgelehnt.

Mit einem Plus von 0,95 Prozent gehörten Aktien der Deutschen Börse (Deutsche Börse) zu den gefragtesten Dax-Titeln. Der Frankfurter Börsenbetreiber und die London Stock Exchange (LSE) erwarten bis Mitte Juli die Rückendeckung ihrer Aktionäre für die geplante Fusion. Zum Erfolg gebracht werden soll die Börsenhochzeit auch durch die Streichung hunderter Stellen. Zudem rechnen beide Seiten nach Angaben vom Mittwoch mittelfristig mit Umsatzsteigerungen in dreistelliger Millionenhöhe.

Ein Analystenkommentar beeinflusste im TecDax die Nordex-Aktien (Nordex) positiv. Sie sprangen nach einer Empfehlung der US-Bank Goldman Sachs um 8,53 Prozent nach oben.

EUROKURS ZIEHT WIEDER AN

Der Eurozonen-Leitindex EuroSTOXX 50 verlor 0,81 Prozent auf 3038,77 Punkte. Der Pariser Cac-40-Index (CAC 40) und der Londoner FTSE 100 büßten zwischen 0,6 und 0,7 Prozent ein. Der Dow-Jones-Leitindex in New York stand zum Handelsschluss in Europa 0,16 Prozent niedriger.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,07 Prozent am Dienstag auf 0,03 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,17 Prozent auf 142,43 Punkte. Der Bund Future gewann 0,09 Prozent auf 164,18 Punkte. Der Kurs des Euro stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1174 (Dienstag: 1,1154) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8949 (0,8965) Euro./edh/he

--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Indizes in diesem Artikel

DAX 21 254,27 1,01%