01.10.2015 18:25:41

ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Getrübte Industriestimmung schlägt aufs Gemüt

FRANKFURT (dpa-AFX) - Enttäuschende Wirtschaftsdaten aus der Eurozone und den USA haben den Anlegern am deutschen Aktienmarkt die Stimmung verdorben. Nach Gewinnen zum Handelsauftakt rutschte der DAX am Donnerstagnachmittag ins Minus und fiel zeitweise unter 9500 Punkte. Mit einem Abschlag von 1,57 Prozent bei 9509,25 Punkten beendete der Leitindex den Tag.

Der MDAX der mittelgroßen Werte sank um 0,52 Prozent auf 19 179,45 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDAX büßte 1,18 Prozent auf 1727,18 Punkte ein.

SCHWACHE INDUSTRIEDATEN TROTZ DER EZB-ANREIZE

Am Morgen noch hatten überraschend positive Wirtschaftsdaten aus China und die Einigung von Senat und Repräsentantenhaus im US-Haushaltsstreit für Entspannung gesorgt und den Dax um mehr als ein Prozent auf knapp unter 9800 Punkte katapultiert. Die im September zum dritten Mal in Folge gefallenen Stimmungsdaten in den Industrieunternehmen der Eurozone trübten dann die Kauflaune. Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson reagierte enttäuscht. "Trotz der beispiellosen Anreize durch die Zentralbank und der beträchtlichen Währungsabwertung kommt der Eurozone-Industriesektor noch immer nicht richtig in Schwung und riskiert sogar Stillstand", klagte er.

Die ebenfalls deutlicher als erwartete Stimmungseintrübung in der US-Industrie sorgte für Vorsicht an der Wall Street und brachte auch hierzulande die Kurse weiter unter Druck

POTASH BEARBEITET K+S UNBEIRRT WEITER

Der Blick auf die einzelnen Unternehmen zeigte eine recht große Bandbreite zwischen Kursgewinnern und -verlierern im Dax. So reagierte die Aktie des Düngerherstellers K+S (K+S) mit einem Plus von 3,39 Prozent auf in der Presse kolportierte weitere Übernahme-Avancen des kanadischen Konkurrenten Potash. Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) berichtete, arbeitet Potash trotz aller bisheriger Ablehnung unbeirrt weiter an einer freundlichen Übernahme und versucht nun, das K+S-Management mit Geld und attraktiven Jobs zu ködern.

Die Deutsche Telekom fiel mit minus 5,23 Prozent an das Ende der Kurstabelle. Börsianer nannten als Grund einerseits, dass die US-Tochter T-Mobile angeblich erwäge, sich bei bevorstehenden Auktionen des US-Regulierers FCC mit bis zu 10 Milliarden Dollar beteiligen zu wollen. Andererseits wurde auf den durchwachsenen Börsengang von Scout24 an diesem Tag verwiesen. Zwar hatte der Betreiber von Online-Marktplätzen, dessen Großaktionärin die Telekom auch weiterhin noch ist, 1,15 Milliarden Euro erlöst. Die zu 30 Euro ausgegebenen Aktien schlossen jedoch bei 29,10 Euro.

AUTOAKTIEN SCHWANKEN KRÄFTIG

Erheblich schwankten zudem wieder einmal die VW-Papiere (Volkswagen vz), bevor sie mit einem Minus von 1,28 Prozent aus dem Handel gingen. Am Vormittag hatten sie noch einen Erholungskurs eingeschlagen und waren um mehr als 5 Prozent gestiegen. Der Abgasskandal wird wohl noch lange auf dem Wolfsburger Konzern lasten. VW selbst geht etwa von mehrermonatigen Untersuchungen aus und will die im November geplante außerordentliche Hauptversammlung daher absagen. Die Titel von Daimler und BMW gaben nach anfänglich starken Gewinnen ebenfalls nach.

Am MDax-Ende büßten die Anteilsscheine von Wincor Nixdorf 4,00 Prozent ein. Hier schwinde die vor einigen Wochen angeheizte Übernahmefantasie gerade wieder, vermutete Händler Andreas Lipkow von Kliegel & Hafner.

ALLGEMEIN ÜBERWIEGEND FALLENDE KURSE

Europaweit gaben die meisten Börsen nach: Der EuroSTOXX 50 büßte 1,02 Prozent auf 3069,05 Punkte ein und auch in Paris gab es Verluste. Die Erholung der Rohstoff- sowie der Öl- und Gasbranche verhalf dem britischen FTSE 100 hingegen zu einem moderaten Plus. In den USA zeigten sich die Börsen zum europäischen Handelsschluss schwach.

Am deutschen Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,45 Prozent am Vortag auf 0,44 Prozent. Der Rentenindex Rex kletterte um 0,08 Prozent auf 139,79 Punkte nach oben. Der Bund-Future stieg um 0,45 Prozent auf 156,95 Zähler. Der Kurs des Euro (Dollarkurs) legte bis zum Abend wieder auf 1,1203 Euro zu. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1153 (Mittwoch: 1,1203) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8966 (0,8926) Euro./ck/he

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

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