22.05.2013 18:14:42

ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax steigt dank Bernanke erstmals über 8.500

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Gestützt von Aussagen von US-Notenbankchef Ben Bernanke hat der deutsche Aktienmarkt seine Rekordserie am Mittwoch fortgesetzt. Bernanke hatte Spekulationen über einen vorzeitigen Ausstieg aus der sehr lockeren US-Geldpolitik einen Dämpfer versetzt. Der Dax (DAX) kletterte daraufhin erstmals über die Marke von 8500 Punkten und erreichte im Verlauf ein Hoch bei 8.557,86 Punkten. Am Ende stand beim Leitindex ein Plus von 0,69 Prozent auf 8.530,89 Punkte und der zwölfte Tagesgewinn in Folge. Auch der MDAX (MDAX) markierte während des Handels ein Rekordhoch von 14.287,02 Punkten und schloss 0,41 Prozent höher bei 14.258,83 Zählern. Der TecDax (TecDAX) gewann 0,72 Prozent auf 975,80 Punkte.

    Auch an den anderen Aktienmärkten wurde die Aussicht auf ungebremste Geldfluten bejubelt: An der New Yorker Wall Street baute der Dow-Jones-Index seine Gewinne aus und kletterte erstmals über die Marke von 15.500 Punkten. Der wichtigste Index der Eurozone, der Eurostoxx 50 (EuroSTOXX 50), legte seit einem Monat um rund zehn Prozent zu und stieg am Mittwoch um 0,47 Prozent auf 2.835,01 Punkte. Auch die Leitindizes in Paris und London verzeichneten Gewinne. Der Tokioter Nikkei-Index kennt aufgrund der ebenfalls extrem lockeren Geldpolitik der japanischen Notenbank seit Wochen ohnehin nur eine Richtung: steil nach oben. Allein seit Anfang April gewann der japanische Leitindex rund ein Drittel hinzu.

GUTE UNTERNEHMENSZAHLEN UND WEITERHIN SEHR GROßE LIQUIDITÄT

    "Gute Unternehmenszahlen und die weiterhin sehr große Liquidität in den Märkten treiben die Aktienbörsen unermüdlich nach oben. Zudem brummt die Wirtschaft in den USA und China schiebt auch wieder an", kommentierte Portfolio-Manager Ludwig Donnert von Tao Capital.

    Der US-Dollar geriet durch die Bernanke-Aussagen stark unter Druck und fiel auf den tiefsten Stand seit einer Woche. Der Euro stieg im Gegenzug auf ein Tageshoch bei 1,2998 Dollar. Zuvor hatte die europäische Gemeinschaftswährung noch mehr als einen halben Cent tiefer gestanden. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,2923 (Dienstag: 1,2866) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7738 (0,7772) Euro.

HELABA: KEINE SIGNALE FÜR AUSSTIEG AUS ULTRALOCKERER GELDPOLITIK

    "Ein voreiliges Ende oder eine Straffung birgt das Risiko, die wirtschaftliche Erholung abzuwürgen", hatte Bernanke am Mittwoch bei einer Anhörung vor dem US-Kongress in Washington gesagt. Trotz der jüngsten Verbesserung sei die Lage am Arbeitsmarkt insgesamt weiter kritisch. Die Geldpolitik bleibe so lange wie nötig expansiv, versprach der Fed-Präsident. Zuletzt hatten Anzeichen für eine Erholung am US-Arbeitsmarkt Spekulationen über eine Drosselung oder ein vorzeitiges Ende des Anleihekaufprogramms der Notenbank Fed genährt. Mit der Geldflut, die die Fed durch Anleihekäufe in den Finanzsektor pumpt, soll die Wirtschaft angeschoben werden. Derzeit nimmt die Fed pro Monat Wertpapiere im Gesamtvolumen von 85 Milliarden Dollar vom Markt.

    Nach Einschätzung der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) hat Bernanke keine Signale für einen Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik in den USA gegeben. "Aus unserer Sicht bleibt das Szenario einer allmählichen Rückführung im Verlauf des zweiten Halbjahres dennoch intakt, denn eine mittelfristig anhaltende Verbesserung der Arbeitsmarktsituation ist wahrscheinlich", teilte die Helaba mit.

MERCK AN DAX-SPITZE

    Auf Unternehmensseite war die Nachrichtenlage nach dem Ende der Berichtssaison äußerst dünn. So sorgten vor allem Analystenkommentare für Bewegung. Bester Dax-Wert waren die Pharmapapiere von Merck KGaA (Merck) mit einem Plus von 3,43 Prozent. Commerzbank-Papiere zogen nach volatilem Verlauf mit zwischenzeitlichen Verlusten von eineinhalb Prozent am Nachmittag deutlich an und gewannen mehr als zwei Prozent. Im MDax kletterten Metro-Aktien nach einer Hochstufung der Investmentbank Morgan Stanley um mehr als zehn Prozent.

    Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere bei 1,12 Prozent. Der Rentenindex Rex gab um 0,03 Prozent 134,92 Punkte nach. Der Bund Future kletterte um 0,06 Prozent auf 144,73 Punkte. Der Kurs des Euro stieg./edh/he

    --- von Eduard Holetic, dpa-AFX

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