DAX
31.03.2016 18:18:40
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ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax schwächelt - Wieder unter 10 000 Punkte
FRANKFURT (dpa-AFX) - Dem DAX ist nach seiner jüngsten Rally wieder die Kraft ausgegangen. Einen Grund dafür lieferte der weiter steigende Euro. Das Börsenbarometer fiel am Donnerstag um 0,81 Prozent auf 9965,51 Punkte und rutschte damit erneut unter die psychologisch wichtige Marke von 10 000 Punkten. Seit bereits rund zwei Wochen pendelt der Leitindex um diese magische Zahl, ohne dass er sie nachhaltig hinter sich lassen konnte.
Bei einem Punktestand jenseits der 10 000 haben viele Anleger laut dem Analysten Heinz-Gerd Sonnenschein von der Postbank "anscheinend wieder Angst vor der eigenen Courage" bekommen. Nach den deutlichen Verlusten in den ersten beiden Monaten des Jahres erholte sich der Dax im März aber immerhin mit plus 5 Prozent deutlich. Im abgelaufenen Quartal beträgt der Verlust allerdings noch 7,2 Prozent, womit der deutsche Leitindex das schwächste erste Jahresviertel seit sieben Jahren hinter sich gebracht hat.
Der Index der mittelgroßen Werte MDAX fiel am Donnerstag um 0,47 Prozent auf 20 397,68 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDAX zeigte sich mit minus 0,07 Prozent bei 1625,92 Punkten dagegen nur wenig verändert. Europaweit sah es nicht besser aus: Der Leitindex der Eurozone EuroSTOXX 50 beendete den Handel mit minus 1,29 Prozent auf 3004,93 Punkte. Auch die Börsen in Paris und London gaben nach. In den USA legte der Dow Jones Industrial (Dow Jones) hingegen zuletzt moderat um 0,14 Prozent zu.
EUROKURS STEIGT ZEITWEISE ÜBER 1,14 US-DOLLAR
Die verhaltene Stimmung an den Börsen Europas war nicht zuletzt auch dem fortgesetzten Kursanstieg des Euro (Dollarkurs) geschuldet, denn eine stärkere Gemeinschaftswährung kann die Exportaussichten der Unternehmen aus der Eurozone trüben. Der Eurokurs übersprang am späteren Nachmittag zeitweise die Marke von 1,14 US-Dollar und erreichte den höchste Stand seit Oktober. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1385 (Mittwoch: 1,1324) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8784 (0,8831) Euro.
Unter den Einzelwerten litten die Aktien von Eon als Schlusslicht im Dax unter Gewinnmitnahmen. Sie büßten 2,69 Prozent ein, nachdem sie tags zuvor um mehr als 6 Prozent nach oben geschnellt waren. An der Index-Spitze gewannen dagegen die Anteilsscheine der Lufthansa (Deutsche Lufthansa) 1,00 Prozent.
TALANX PROFITIEREN VON SOCGEN-STUDIE
Im MDax verteuerten sich die Anteilsscheine des Versicherers Talanx nach einer Hochstufung der französischen Großbank Societe Generale (SocGen) um 1,97 Prozent. Positive Erwartungen an der Erstversicherungsgeschäft sind der Grund für die frische Kaufempfehlung des Analysten Vikram Gandhi.
Bei den beiden in der Bausoftware-Branche tätigen TecDax-Unternehmen Nemetschek (Nemetschek SE) und RIB Software sorgten die Geschäftsausblicke für 2016 für Bewegung. Nemetschek überzeugte zwar mit weiteren Rekordaussichten, doch die laut Analysten hohe Aktienbewertung sorgte für Kursverluste von letztlich 1,10 Prozent. Die Aktien von RIB Software fielen am TecDax-Ende um 5,47 Prozent und litten unter für 2016 erwarteten hohen Kosten für die Etablierung neuer Produkte.
ÜBERNAHMEGERÜCHTE TREIBEN AIXTRON AN
Der Spezialmaschinenbauer Aixtron zog am späten Nachmittag vor allem wegen Übernahmespekulationen die Aufmerksamkeit auf sich. Die Papiere legten um 8,91 Prozent zu, hatten allerdings bereits vor dem Auftauchen der Gerüchte rund 5 Prozent höher gestanden. Informierten Kreise zufolge befindet sich Aixtron in informellen Gesprächen mit Übernahmeinteressenten. Unter ihnen soll auch Aixtrons größter Konkurrent Veeco aus den USA sein. Die Diskussionen seien seit Monaten immer wieder aufgenommen und beendet worden, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Eine baldige Vereinbarung sei unwahrscheinlich.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,04 Prozent am Vortag auf 0,05 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,02 Prozent auf 142,21 Punkte. Für den Bund-Future ging es zuletzt um 0,10 Prozent auf 163,38 Punkte nach unten./ck/he
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
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