03.08.2016 10:12:40
|
ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Anleger bleiben in Deckung
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Stimmung am deutschen Aktienmarkt bleibt angespannt. Der DAX fiel am Mittwochvormittag um 0,41 Prozent auf 10 102,84 Punkte, nachdem er schon am Vortag einen fast zweiprozentigen Rückschlag hatte hinnehmen müssen. Den Juli hatte der deutsche Leitindex noch mit einem satten Plus beendet
Doch nun hätten niedrige Ölpreise und Sorgen über die Lage europäischer Banken die Stimmung wieder eingetrübt, sagte Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets UK. Zudem werde den Investoren zunehmend bewusst, dass den Notenbanken der Welt mit Blick auf weitere Konjunkturmaßnahmen langsam die Munition auszugehen drohe. Am Donnerstag rechnen Volkswirte fast einhellig mit einer Zinssenkung der britischen Notenbank, aber eher nicht mit einer Ausweitung des Anleihekaufprogramms.
STIMMUNGSDATEN UND BERICHTSSAISON IM FOKUS
Der MDAX der mittelgroßen Unternehmen sank am Mittwoch um 0,76 Prozent auf 20 723,17 Punkte und der Technologiewerte-Index TecDAX verlor 0,71 Prozent auf 1683,16 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroSTOXX 50 ging es um 0,43 Prozent auf 2894,62 Punkte nach unten.
Am Dienstag hatte der deutsche Aktienmarkt unter schwachen Geschäftszahlen und den Verlusten an der Wall Street gelitten. Nun richten sich die Blicke auf Einkaufsmanager-Indizes dies- und jenseits des Atlantiks. Weitere Impulse könnten von der andauernden Berichtssaison der Unternehmen ausgehen.
GUTE ZAHLEN TREIBEN POST AN - CONTI ÜBERZEUGT NICHT
Die Aktien der Deutschen Post (Deutsche Post) stiegen nach guten Quartalszahlen um 2,68 Prozent und eroberten damit die Dax-Spitze. Der Bonner Logistikkonzern legte ein Jahr nach dem wochenlangen Streik in der Heimat einen überraschend kräftigen Gewinnsprung hin und bestätigte seine Jahresziele. Da die Anleger bereits mit ordentlichen Zahlen gerechnet hätten, könnte es im Handelsverlauf aber zu Gewinnmitnahmen kommen, warnte ein Börsianer.
Derweil rutschten Continental-Titel(Continental) mit minus 4,04 Prozent ans Indexende. Besser als erwartete Geschäftsergebnisse halfen dem Reifenhersteller und Autozulieferer nicht. Allerdings überdeckte die Stärke der Reifensparte, die auch von niedrigen Rohstoffpreisen profitiert, Schwächen wie die nach wie vor schleppend laufende Elektromobilität. Zudem habe der Markt die Anhebung des Margenziels bereits erwartet, ergänzte ein Händler.
Gegen den Branchentrend weiter bergab ging es für die Anteilsscheine von Deutsche Bank und Commerzbank, die neue historische Tiefstände erreichten. Zuletzt standen Kursverluste von 0,80 beziehungsweise 1,11 Prozent zu Buche. Nachdem die Commerzbank am Vortag ihr Ziel für das Jahresergebnis kassiert hatte, senkte die US-Investmentbank Merrill Lynch nun ihre Gewinnerwartungen und stufte die Aktie ab.
GESENKTE UMSATZPROGNOSE BELASTET SPRINGER
Am MDax-Ende litt der Medienkonzern Axel Springer (Axel Springer SE vinkuliert) mit einem Kursrutsch von 2,32 Prozent unter einer gesenkten Umsatzprognose. Das zweite Quartal sei gleichwohl vor allem ergebnisseitig besser als erwartet ausgefallen, lobte ein Händler.
Bei Norma Group stand lediglich ein Minus von 0,23 Prozent zu Buche. Der auf Verbindungstechnik spezialisierte Autozulieferer habe im zweiten Quartal mit dem bereinigten operativen Ergebnis (Ebita) die Markterwartungen knapp übertroffen, sagte Analyst Thorsten Reigber von der DZ Bank. Allerdings werde die Aktie bereits mit einem 25-prozentigen Aufschlag zur Branche gehandelt.
Die Aktien des Roboterbauers Kuka sanken nach endgültigen Zahlen um 0,60 Prozent. Die Augsburger verdienten im zweiten Quartal auch wegen Sonderkosten für die Übernahme durch den chinesischen Investor Midea weniger als vor einem Jahr. Für die Kuka-Aktionäre läuft an diesem Mittwoch um 24 Uhr die Frist ab, ihre Aktien an Midea zu verkaufen. Die Chinesen halten bereits 86 Prozent./gl/fbr
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!