13.03.2015 18:29:47

ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Erneut EuroStoxx-Hoch - 'Emanzipation von USA'

PARIS/LONDON (dpa-AFX) - "Die europäischen Märkte emanzipieren sich von den USA" - mit dieser Worten brachte das Analysehaus Warburg Research am Freitag die Aktienkursentwicklung in Europa auf den Punkt. Der Grund dafür, dass die hiesigen Börsen nur noch den Weg nach oben kennen würden, sei das am Montag angelaufene Staatsanleihen-Kaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB).

Der EuroSTOXX 50 ließ sich von der schwachen Wall Street nicht anstecken: Er schloss 0,41 Prozent fester bei 3656,21 Punkten und damit auf dem höchsten Stand seit Mitte 2008. Damit verbuchte der Leitindex der Eurozone am Ende einer durchwachsenen Woche unter dem Strich ein Plus von 1,07 Prozent. Auf Jahressicht steht sogar ein Anstieg von mehr als 16 Prozent zu Buche. Dagegen steuert sein US-Widerpart Dow Jones Industrial (Dow Jones) auf einen Wochenverlust von mehr als 1 Prozent zu und tritt seit Jahresbeginn per saldo auf der Stelle.

Viele US-Investoren agierten derzeit lieber an den europäischen Märkten, die von der ultralockeren EZB-Geldpolitik profitierten, sagte Marktanalyst Jasper Lawler von CMC Markets. Bereits seit Anfang Januar seien rund 40 Milliarden Dollar US-Kapital an die Börsen in Übersee geflossen. In diesem Zeitraum hätten die europäischen Märkte mehr als 30 Milliarden Dollar an Zuflüssen verzeichnet. In den USA herrscht Unsicherheit vor der Sitzung der Notenbank Fed am kommenden Mittwoch. Die Anleger warten auf Hinweise, wann die erste Zinserhöhung seit Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise stattfinden könnte.

Die anderen europäischen Indizes schafften am Freitag ebenfalls mehrheitlich Gewinne. Der CAC-40-Index (CAC 40) in Paris verabschiedete sich mit plus 0,46 Prozent bei 5010,46 Punkten ins Wochenende, und auch in Madrid, Lissabon und Frankfurt ging es bergauf. Gegen den Trend sank indes der Londoner FTSE-100-Index (FTSE 100), der nicht von der EZB-Geldschwemme profitiert, um 0,30 Prozent auf 6740,58 Punkte.

Mit minus 3 Prozent deutlich bergab ging es lediglich für den griechischen Athex Composite. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hatte im Schuldenstreit zwischen Griechenland und dessen Geldgebern zuletzt einen versehentlichen, unfallartigen Austritt ("Graccident") des Landes aus der Eurozone nicht mehr ausgeschlossen. Für die meisten Anleger in Europa hat ein solches Szenario seinen Schrecken aber offensichtlich verloren.

Im europäischen Branchenindex Stoxx Europe 600 gab es vor dem Wochenende kaum Verlierer. Spitzenreiter war mit plus 1,57 Prozent der Index für die Immobilienunternehmen vor dem Autoindex, der um 1,43 Prozent zulegte. Die exportstarken Autobauer und -zulieferer gehören zu den größten Profiteuren des schwachen Euro (Dollarkurs), welcher ihre Produkte im Ausland erschwinglicher macht.

Am Ende der Branchenübersicht büßte der Index der Öl- und Gasunternehmen 2,49 Prozent ein - Grund waren die weiteren Preisrückgänge für den wichtigen Rohstoff. Beim italienischen Branchenvertreter Eni kam eine Dividendenkürzung als Belastungsfaktor hinzu, was die Aktien um 4,59 Prozent absacken ließ. Auch der Index für die Bergbauunternehmen musste mit minus 1,84 Prozent deutlich Federn lassen.

Einzelwerte mit kursbewegenden Nachrichten waren ansonsten Mangelware. Bei den UBS-Aktionären (UBS) überwog offensichtlich die Erleichterung über einen juristischen Vergleich den nach unten korrigierten Jahresüberschuss: Die Papiere legten um 1,09 Prozent zu.

Die schweizerische Großbank hatte sich im Fall der Manipulation von Devisengeschäften im März mit Kunden auf eine Zahlung von 135 Millionen US-Dollar geeinigt. Wegen der weiter aufgestockten Rückstellungen für juristische Auseinandersetzungen wurde der Gewinn für 2014 nach unten korrigiert. Insgesamt hatte die Bank für das vergangene Jahr nun Rechtskosten von knapp 2,6 Milliarden Franken zu schultern./gl/he

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