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28.04.2015 18:35:40

ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Enttäuschende Zahlen und starker Euro belasten

PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Einem starken Wochenauftakt folgte die Ernüchterung: Die europäischen Börsen haben am Dienstag ihre klaren Gewinne vom Montag wieder abgeben müssen - und teilweise gar eine Schippe mehr. Enttäuschende Zwischenberichte von Philips Electronics, dem französischen Telekomkonzern Orange und der britischen Bank Standard Chartered kosteten die Indizes viele Punkte. Aber auch der kräftig erholte Euro bereitete den Anlegern Sorge, hatte doch gerade die schwache Gemeinschaftswährung zuletzt die Gewinne vieler Konzerne sprudeln lassen.

Für den EuroStoxx-50-Index (EuroSTOXX 50) ging es letztlich um 1,49 Prozent auf 3715,42 Punkte nach unten und damit auf das Niveau vom Freitag. Noch deutlicher wurden Anleger in Paris und London getroffen: In Paris rutschte der CAC-40-Index (CAC 40) um 1,81 Prozent auf 5173,38 Punkte ab, nachdem er tags zuvor noch auf den höchsten Stand seit Anfang 2008 geklettert war. Der Londoner FTSE-100-Index (FTSE 100) hatte gar einen Rekordstand erreicht, fiel nun aber um 1,03 Prozent auf 7030,53 Punkte.

Besonders deutlich erwischte es am Dienstag die Gesundheitsbranche, nachdem tags zuvor der Biotechsektor bereits den US-Markt nach unten gedrückt hatte. Die Papiere der Beteiligungsgesellschaft BB Biotech(Deutsche Balaton) brachen entsprechend um 6,56 Prozent ein, Pharmatitel der Merck KG (Merck) folgten mit minus 4,43 Prozent. Mit der schweizerischen Lonza Group gab es branchenweit nur einen Gewinner.

Unter den Einzelwerten ragten Philips und Orange mit minus 4,99 Prozent beziehungsweise 4,67 Prozent heraus. Der mitten in der Aufspaltung steckende Elektronikkonzern Philips hatte zum Jahresauftakt zwar vom schwachen Euro profitiert. Unter dem Strich hatte der Konzernumbau jedoch schwer belastet. Die Experten vom Analysehaus S&P Capital IQ sehen nun noch höhere Rückschlagsrisiken und sind sich ihrer Verkaufsempfehlung entsprechend sicherer. Analyst William King rechnet mit weiteren Restrukturierungskosten und negativem Einfluss auf kommende Ergebnisse.

Derweil setzt Orange der scharfe Preiskampf in Europa weiter zu. Der harte Wettbewerb hatte bei dem ehemals France Telecom genannten Konzern im ersten Quartal für einen Umsatzrückgang gesorgt. Der von Billiganbietern wie Iliad mit der Marke Free ausgelöste Preiskampf in Frankreich hatte auch auf die Gewinne gedrückt. Das um Sonderfaktoren bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen war um 3,3 Prozent gefallen.

Standard Chartered hatte derweil den Abwärtstrend nicht stoppen können. Im ersten Quartal war der Vorsteuergewinn der Großbank um 22 Prozent gefallen und war damit noch schwächer als von Analysten erwartet. Die Aktien der britischen Bank rutschten als einer schwächsten Werte im FTSE 100 um 3,18 Prozent ab./ag/he

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