ROUNDUP/Aktien Asien Schluss: Gemischte Tendenz - Minus in Tokio trotz Lockerung

    HONGKONG/MUMBAI/SHANGHAI/SINGAPUR/TOKIO (dpa-AFX) - Die asiatischen Börsen haben sich am Donnerstag unterschiedlich entwickelt. Bremsend wirkte es sich aus, dass kurz vor Ablauf der entscheidenden Frist immer noch kein Durchbruch bei der Haushaltsdebatte in den USA in Sicht ist, nachdem der republikanische Verhandlungsführer John Boehner den jüngsten Vorschlag von Präsident Barack Obama für ein Programm zum Defizitabbau als "unausgewogen" zurückwies. Die Bank of Japan hatte indes die Erwartungen der Börsianer erfüllt und ihre geldpolitischen Zügel weiter gelockert.

 

    Nachdem er seit Mitte November um mehr als 17 Prozent gestiegen war, setzte der Nikkei 225 zu einer Konsolidierungsbewegung an. Er fiel am Ende um 1,19 Prozent auf 10.039,33 Punkte zurück - behauptete sich damit aber über der Marke von 10.000 Punkten, die er am Vortag erstmals seit April wieder übersprungen hatte. Am Markt war die Lockerung keine Überraschung, nachdem die Spekulation darauf in den vergangenen Tagen sehr deutlich gestützt hatte. Eine mögliche Anhebung des Inflationsziels, die eine noch größere Geldschwemme erlauben würde, soll zudem erst im neuen Jahr diskutiert werden. Beobachter folgerten deshalb, dass die Währungshüter der neuen japanischen Regierung nur einen kleinen Schritt entgegen gekommen seien.

 

    Eine Gegenbewegung zeigte sich auch beim Yen, der zuletzt deutlich unter Druck stand und so für kräftige Kursgewinne bei Exportwerten gesorgt hatte. Nun aber gehörten deren Papiere zu den Verlierern: Anteile des Kameraherstellers Canon büßten beispielsweise fast drei Prozent ein, und die Titel von Nissan (Nissan Motor) sackten nach einer negativen Analystenstimme um mehr als sieben Prozent ab. Besser erging es den Aktien aus dem Bankensektor. Mitsubishi UFJ etwa stiegen um 1,15 Prozent.

 

    Außerhalb Tokios fiel die Tendenz uneinheitlich aus: Der länderübergreifende MSCI Asia Apex 50, der die Aktienkurse der 50 größten Unternehmen Asiens exklusive Japan enthält, verlor 0,25 Prozent auf 897,19 Punkte, auch wenn an vielen Handelsplätzen Gewinne zu verzeichnen waren. So legte der Hang Seng in Hongkong um 0,16 Prozent auf 22.659,78 Punkte zu, und der FTSE Straits Times in Singapur gewann 0,54 Prozent auf 3.175,52 Punkte.

 

    Nach oben ging es auch in China: Der CSI 300 Index, der die Aktien von 300 Unternehmen mit einer Börsennotierung in Shanghai oder Shenzhen enthält, rückten um 0,58 Prozent auf 2.384,82 Punkte vor. Zu den größten Gewinnern zählten hier Aktien von Börsenmaklern, was am Markt mit der Spekulation begründet wurde, dass Reformen im Finanzsektor und das Wirtschaftswachstum deren Gewinne vorantreiben werden. Anteile von Citic Securities zogen beispielsweise um zwei Prozent an.

 

    In Seoul kehrte der Kospi-Index mit einem Plus von 0,32 Prozent und 1.999,50 Punkten in den Handel zurück, nachdem dieser am Mittwoch wegen den Präsidentschaftswahlen pausiert hatte. Mit Park Geun Hye wird Südkorea künftig erstmals von einer Frau angeführt. Aktien von Samsung Electronics kamen mit 0,79 Prozent unter Druck. In Mumbai hingegen stand mit 19.453,92 Punkten ein knappes Minus auf der Kurstafel./tih/ag