21.01.2013 13:27:32
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ROUNDUP 2: Wincor Nixdorf bleibt trotz Wachstum vorsichtig
PADERBORN (dpa-AFX) - Der Geldautomaten- und Kassensystem-Hersteller Wincor Nixdorf ist dank wieder anziehender Hardwareverkäufe mit Rückenwind in sein Geschäftsjahr gestartet. Umsatz und Gewinn entwickelten sich besser als gedacht. Konzernchef Eckard Heidloff bleibt dennoch vorsichtig. "Die Zurückhaltung der europäischen Banken und Handelsunternehmen ist unverändert da. Für Südeuropa sehen wir in unserem Umfeld keine Aufhellung", sagte er der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. "Wir sind gut gestartet, aber ein Quartal ist eben kein Jahr." Die Sicht sei weiterhin sehr eingeschränkt.
Die im MDAX (MDAX) notierte Aktie verlor am Mittag 0,04 Prozent auf 38,56 Euro. Am Morgen lag sie zwischenzeitlich mit einem Plus um die zweieinhalb Prozent an der Indexspitze.
INDUSTRIELÄNDER MACHEN WEITER KUMMER
Besonders in wichtigen Industrieländern Europas sei es weiterhin schwierig, sagte Heidloff. Hier halten sich die wichtigen Kunden aus der Bankenbranche bereits seit geraumer Zeit mit Bestellungen für Automaten zurück. Währenddessen läuft es in den Schwellenländern besser für den Konzern.
Die Verkäufe der Automaten- und Kassensysteme wuchsen zwischen Oktober und Dezember um 16 Prozent. Die hohen Zuwachszahlen bei der Hardware werde Wincor Nixdorf über das Jahr hin aber nicht mehr sehen, schätzt der Manager. Das Abarbeiten einiger Großaufträge im vergangenen Quartal habe zu dem Schub geführt.
RUSSLAND, UKRAINE UND TÜRKEI RETTEN EUROPA-GESCHÄFT VOR MINUS
Auch bei Software und Service zogen die Erlöse an und legten um vier Prozent zu. Regional zeigte sich, dass das Wachstum vor allem aus den Schwellenländern kommt. So konnte die Regionen Asien, Pazifik und Afrika um fast ein Drittel zulegen. Auch in der Region Amerika wuchs der Umsatz deutlich. Hierzulande schrumpften die Erlöse um ein Prozent. Europa sorgte trotz der schwierigen Lage in einigen Ländern West- und Südeuropas noch für ein Plus von acht Prozent. Dahinter stünden Länder wie Russland, die Ukraine sowie weitere Länder der ehemaligen Sowjetunion und die Türkei, sagte der Manager.
Konzernweit zogen die Erlöse zwischen Oktober und Dezember um zehn Prozent auf 669 Millionen Euro an. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf Unternehmenswerte (EBITA) stagnierte bei 40 Millionen Euro, hier knabberten Umbaukosten am Profit. Unter dem Strich blieben mit 27 Millionen Euro acht Prozent mehr übrig als noch vor einem Jahr. Damals hatten allerdings auch Kosten für eine neue Kreditlinie den Gewinn geschmälert.
Zur Hauptversammlung will der Vorstand eine Dividende von 1,05 Euro vorschlagen. Zudem steht die Wahl eines neuen Aufsichtsratsvorsitzenden an. Der bisherige Chef des Kontrollgremiums, Karl-Heinz Stiller scheidet wegen des Erreichens der Altersgrenze aus. Ihm nachfolgen soll Alexander Dibelius, er ist das dienstälteste Mitglied des Rates.
PROGNOSE BLEIBT
Wegen der anhaltenden Unsicherheit hält Heidloff weiter an seiner Prognose aus dem November fest. Im laufenden Geschäftsjahr (Ende September) will der Konzern demnach dank des Wachstum in den Schwellenländern insgesamt beim Umsatz um zwei Prozent zulegen. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf Unternehmenswerte (EBITA) dürfte auf dem Niveau des vergangenen Jahres (101 Mio Euro) stagnieren, wenn man Umbaukosten von 20 Millionen Euro heraus rechnet.
Die Kosten resultieren vor allem aus dem Schwenk hin zu den Schwellenländern. Wincor Nixdorf will seine Forschung und Entwicklung, aber auch die Produktion neu ausrichten und sich globaler aufstellen. In der Folge will der Konzern weniger im bislang immer noch umsatzstärksten Markt Europa und mehr in den Schwellenländern produzieren und einkaufen. Zum Umbau gehört auch ein Stellenabbau. Nach 300 Arbeitsplätzen, die im vergangenen Jahr wegfielen, sollen im laufenden Jahr weitere 200 Mitarbeiter gehen. Außerhalb Europas baut Wincor Nixdorf hingegen Stellen auf./stb/fn/zb
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