19.02.2022 17:04:39

ROUNDUP 2: Putin und Macron wollen erneut miteinander telefonieren

(Neu: Weitere Details)

MOSKAU (dpa-AFX) - Angesichts der schweren Spannungen im Ukraine-Konflikt wollen Russlands Präsident Wladimir Putin und sein französischer Kollege Emmanuel Macron erneut miteinander telefonieren. Das bestätigte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Samstag der Staatsagentur Tass. Demnach ist das Telefonat für diesen Sonntag angesetzt. Der Élyséepalast in Paris bestätigte das geplante Telefonat. Macron hatte Putin vor knapp zwei Wochen in Moskau getroffen und wegen des Konflikts bereits mehrfach mit ihm telefoniert. An diesem Samstag wollte Macron außerdem erneut mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefonieren, hieß es aus dem Élyséepalast.

Es müsse alles versucht werden, um eine Konfrontation und einen russischen Einmarsch in der Ukraine zu vermeiden. Dies wäre für die Sicherheit Europas und Russlands destabilisierend und führe zu einer neuen geostrategischen Konstellation, hieß es in Paris. In den kommenden ein, zwei, drei Tagen wolle man daher alle Ressourcen des Dialogs nutzen und zugleich als Verbündete geschlossen auftreten.

Unterdessen telefonierte Frankreichs Außenminister Jean-Yves Le Drian am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz am Samstag mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow. Le Drian äußerte seine große Besorgnis über die Eskalation der letzten Tage in der Ost-Ukraine, wie das Außenministerium in Paris mitteilte.

Der Minister warnte vor den Folgen für Russland, die jede weitere Verletzung der territorialen Integrität der Ukraine mit sich bringen würde. Die Europäer und ihre Verbündeten würden auf eine solche Verletzung geschlossen mit massiven Sanktionen reagieren. Es gebe Raum für Dialog - Russland müsse sich dazu entscheiden, wenn es den aufrichtigen Willen dazu habe. Aktuell ständen die Taten und Worte Russlands in einem Missverhältnis, meinte der Minister.

Lawrow gab in einer in Moskau verbreiteten Mitteilung indirekt Deutschland und Frankreich als Vermittler im Ukraine-Konflikt eine Mitschuld an der sich zuspitzenden Lage im Konfliktgebiet. Kiew weigere sich mit Duldung von Berlin und Paris, seine Verpflichtungen aus dem Friedensplan für den Donbass umzusetzen. Zudem habe Lawrow auf direkte Gespräche Kiews mit den Separatisten gedrungen. Das hat Präsident Wolodymyr Selenskyj mehrfach vehement ausgeschlossen.

Der Westen äußert angesichts des russischen Truppenaufmarschs im Grenzgebiet zur Ukraine die Befürchtung, dass die Verlegung Zehntausender Soldaten der Vorbereitung eines Krieges dienen könnte. Russland weist das zurück. Zudem nahmen in den vergangenen Tagen die Spannungen im Konfliktgebiet in der Ostukraine deutlich zu./cht/DP/zb

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