18.05.2009 14:51:00
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ROUNDUP 2: METRO startet Vorstoß zu Warenhaus-Ehe - Sorge um Stellenabbau
Die Warenhauskette Karstadt gehört zum Essener Konzern Arcandor<ARO.ETR>, der in finanzielle Not geraten ist. Arcandor braucht dringend Geld und muss bis Mitte Juni Gespräche mit seinen Gläubigerbanken um die Verlängerung von Krediten unter Dach und Fach bringen. Allein in diesem Jahr muss der Handels- und Touristikkonzern 960 Millionen Euro refinanzieren. In dieser Woche will das Unternehmen über seine Banken nun beim Staat eine Bürgschaft über 650 Millionen Euro beantragen und außerdem die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) um ein Darlehen ersuchen. METRO-Chef Eckhard Cordes hatte schon mehrfach öffentlich Bedenken gegen Staatshilfen für Arcandor geäußert. Staatliche Eingriffe bei einem Wettbewerber würden die METRO benachteiligen. Die Warenhaustochter Kaufhof sei mit harter Arbeit profitabel fortentwickelt worden.
Unmittelbar nach dem METRO-Vorstoß zu einer großen Warenhausehe Karstadt-Kaufhof wurden Befürchtungen über einen Arbeitsplatzabbau und Standortschließungen laut. Die Gewerkschaft ver.di hat die Sorge, dass es zu solchen Einschnitten kommen könnte. Deshalb forderte sie den METRO-Vorstand auf, ein Konzept mit Details vorzulegen. Bislang sei noch völlig unklar, welche Pläne die METRO bei einem möglichen Zusammenschluss ihrer Tochter Kaufhof mit Karstadt verfolge, sagte eine ver.di-Sprecherin am Montag in Berlin. Ohne ein seriöses Konzept sehe es so aus, als wolle sich jemand die "Rosinen herauspicken".
Auch Aktionärsschützer betonten, dass noch viele Details unklar seien. Für die METRO dürften vor allem die Premium-Warenhäuser von Karstadt interessant sein, sagte die Geschäftsführerin der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), Jella Benner-Heinacher, am Montag in Düsseldorf. Offenbar wolle der Vorstand eine einmalige Chance im Warenhausgeschäft nutzen, obwohl dieser Teilbereich des Düsseldorfer Konzerns eigentlich verkauft werden sollte. Bei einer Zusammenführung von Karstadt- und Kaufhof-Warenhäusern in einer "Deutschen Warenhaus AG" könnte die METRO ihre Beteiligung dann später an andere Investoren beispielsweise über die Börse abgeben.
Cordes hatte bei der Hauptversammlung des Unternehmens Mitte vergangener Woche gesagt, dass das Unternehmen kein Interesse habe, Karstadt zu kaufen. Allerdings räumte er ein, die Situation genau zu beobachten. Nach Informationen der "Bild am Sonntag" (BamS) heißt es in dem Brief von Cordes an den Bundeswirtschaftsminister: die Metro- Gruppe sei "zu umfassenden und konstruktiven Gesprächen für eine privatwirtschaftliche Lösung für die Zukunftssicherung der Karstadt- Häuser bereit, die auch eine Zusammenarbeit und einen möglichen Zusammenschluss von Karstadt und Galeria Kaufhof beinhaltet"./uk/she/vd/wiz
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