04.10.2007 19:45:00
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ROUNDUP 2: MAN will dank neuem Werk in Polen Absatzziele übertreffen
NIEPOLOMICE (dpa-AFX) - Der Nutzfahrzeughersteller MAN zeigt sich zuversichtlich, die eigenen Absatzziele im laufenden und im kommenden Jahr zu übertreffen. „Wir werden in diesem Jahr mehr als 90.000 Lkw absetzen. Im kommenden Jahr werden es dann mehr als 100.000 sein“, sagte der Chef der Nutzfahrzeugsparte, Anton Weinmann, am Donnerstag beim Festakt zur Eröffnung des neuen polnischen MAN-Werkes in Niepolomice bei Krakau. Durch den neuen Produktionsstandort seien hierfür nun die Voraussetzungen geschaffen worden. Erst im Sommer hatte er die Absatzziele für beide Jahre auf 90.000 Lastwagen im laufenden Jahr und 100.000 Lkw 2008 angehoben. Im vergangenen Jahr wurden 79.822 Lkw und 7.338 Busse abgesetzt.
Ursprünglich hatte MAN die Marke von 100.000 Lkw erst für 2010 angepeilt. Mit dem neuen Lkw-Werk in Polen verfüge der Konzern nun über ausreichend Kapazität, um das Ziel bereits 2008 zu erreichen, sagte Weinmann weiter. „Das kommt gerade rechtzeitig. Der Markt boomt.“ Der Auftragseingang sei auch im September sehr gut verlaufen, fügt er hinzu. Ohne das neue Werk hätten die Produktionskapazitäten aber nicht ausgereicht, um 100.000 Lkw pro Jahr zu bauen. Im neuen Werk sollen bereits in diesem Jahr 4.000 Lkw der schweren Baureihe TGA Worldwide vom Band laufen. 2008 sollen es dann bereits 15.000 sein. Zu dem Festakt waren auch MAN-Chef Hakan Samuelsson und der Aufsichtsratschef von MAN und VW , Ferdinand Piech, nach Polen angereist.
In den vergangenen zwei Jahren investierte MAN 100 Millionen Euro in den neuen polnischen Standort, 10 Millionen Euro mehr als bei der Grundsteinlegung Mitte 2006 angekündigt. Damit sei MAN der erste westliche Lkw-Bauer mit einem eigenen Lkw-Werk in Osteuropa. Die Produktion war bereits Mitte Juli angelaufen. Es handelt sich um ein reines Montagewerk, in dem aus München, Nürnberg und Salzgitter gelieferte Teile zu Lkw montiert werden. Der neue Montagestandort sichere daher auch Arbeitsplätze in Deutschland, hieß es. In Polen soll das neue Werk bis 2010 mindestens 650 Leute beschäftigen, Bisher wurden 400 Arbeitsplätze geschaffen.
Insgesamt biete die Lkw-Produktion in Polen gegenüber Deutschland Kostenvorteile von 10 bis 20 Millionen Euro im Jahr, sagte Weinmann. Entscheidend für die Standortwahl sei neben den niedrigeren Löhnen in Polen auch die Qualifikation der Arbeiter vor Ort und der vertretbare logistisch Aufwand durch die Nähe zu den deutschen Standorten gewesen. Ursprüngliche hatte MAN auch Standorte in Ungarn und der Slowakei geprüft.
Gebaut wird zunächst der TGA Worldwide, eine für Osteuropa abgespeckt Version des MAN-Modells TGA, das seit 2000 in München und Salzgitter montiert wird. Mit der angepassten Version will MAN vor allem die Märkte Osteuropas erobern. Dabei sei Polen für MAN derzeit der wichtigste Wachstumsmarkt der Region. In dem Land sei MAN mit gut 20 Prozent Marktanteil bereits knapp Marktführer. Ziel ist der Anstieg auf 25 Prozent. Damit sei Polen inzwischen fünftgrößter Einzelmarkt für MAN, sagte Weinmann. Mit den in Polen montierten Lkw will er nun auch in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion führender westlicher Anbieter werden.
Niepolomice ist das dritte MAN-Werk in Polen nach Posen und Starachowice, wo vor allem Busse sowie kleinere Lastwagen gebaut werden. In Posen will MAN auch die Montage von Stadtbussen ansiedeln, die aus Salzgitter verlagert werden soll. Darauf hatte sich das Unternehmen erst Mitte September nach monatelangem Ringen mit der IG Metall geeinigt. Insgesamt soll die Produktion von 200 bis 300 Stadtbussen nach Polen verlagert werden./fj/wiz
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