NIKKEI 225
11.06.2013 14:28:32
|
ROUNDUP 2: Japans Zentralbank sieht von Schritten gegen Zinsanstieg ab
In Finanzmarktkreisen war im Vorfeld der BoJ-Sitzung angesichts der jüngsten Volatilität am Anleihemarkt und der Sorge über einen Anstieg langfristiger Zinsen spekuliert worden, dass die BoJ den heimischen Bankinstituten Liquidität für einen noch längeren Zeitraum als bisher zur Verfügung stellen könnte. Innerhalb der Zentralbank war überlegt worden, die Laufzeit von Krediten, die die BoJ in speziellen Geschäften an die Geschäftsbanken ausgibt, von einem auf zwei Jahre zu verdoppeln. Die Idee dahinter war, sicherzustellen, dass die Banken genügend Liquidität zum Aufkauf von Staatsanleihen haben, um so einen plötzlichen Anstieg der Zinsen zu verhindern.
Eine längerfristige Laufzeit sei zu diesem Zeitpunkt nicht nötig, sagte Notenbank-Chef Kuroda. Man werde die Anleihe-Käufe flexibel gestalten, um die Volatilität einzudämmen. Die massiven Anleihe-Käufe seines Hauses trügen dazu bei, die Zinsen niedrig zu halten. Er erwarte, dass sich die Finanzmärkte angesichts der Erholung der Wirtschaft wieder beruhigten, sagte Kuroda nach der BoJ-Sitzung.
Mitglieder des Zentralbankrats hatten laut der japanischen Finanzzeitung "Nikkei" befürchtet, dass eine Verlängerung der Laufzeit von BoJ-Krediten die Bereitschaft der Banken sinken lassen könnte, in Aktien und andere Anlagen zu investieren. Außerdem habe die Idee einer Verdopplung der Laufzeit der Kredite an Reiz verloren, da der Anstieg der Zinsen seit Monatsbeginn zum Erliegen gekommen sei. Derweil hob die BoJ ihre Einschätzung der Wirtschaft im sechsten Monat in Folge an. Die Wirtschaft "legt zu", formulierte die BoJ. Im Mai hatte es noch geheißen, die Wirtschaft beginne zuzulegen.
Japans Wirtschaft war im ersten Quartal mit einer hochgerechneten Jahresrate von 4,1 Prozent gewachsen. Im Vergleich zum Vorquartal legte die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt um 1,0 Prozent zu, wie die Regierung am Vortag mitteilte. Unterdessen kündigte Regierungschef Shinzo Abe für Herbst Pläne für eine Steuerreform an. Vorgesehen sind Steuererleichterungen für Unternehmensinvestitionen. Laut Medienberichten will die Regierung angesichts der in jüngster Zeit am Markt aufgekommenen Zweifel an Abes Reformkurs die Pläne vorziehen. Der Regierungschef will das Land mit einer Mischung aus Konjunkturpaketen, der eingeleiteten aggressiven Lockerung der Geldpolitik sowie Strukturreformen wieder auf die Beine bringen./ln/DP/hbr
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!