16.10.2020 15:48:39
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ROUNDUP 2: Ernüchternde WHO-Ergebnisse zu potenziellen Corona-Medikamenten
GENF (dpa-AFX) - Mehrere in weltweiten Testreihen überprüfte, potenzielle Corona-Medikamente haben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wenig oder keinen Nutzen gezeigt. Das geht aus Daten der von der WHO koordinierten Solidaritätsstudie hervor, die bislang aber nicht in einem begutachteten Fachjournal erschienen sind. Unter den überprüften Mitteln ist auch Remdesivir. Es erhielt im Juli als erstes Mittel überhaupt in Europa eine Zulassung unter Auflagen zur spezifischen Behandlung von bestimmten Covid-19-Patienten.
Der Hersteller von Remdesivir, Gilead (Gilead Sciences), betonte am Freitag erneut die Wirksamkeit seines Medikaments. Man sei besorgt darüber, dass die Daten der WHO-Studie nicht die übliche strenge Überprüfung erfahren hätten.
Die Zulassung in Europa erfolgte auf Basis von Studien, denen zufolge die Genesungszeit von Corona-Patienten durch Remdesivir um einige Tage verkürzt wird. Die europäische Arzneimittelagentur Ema teilte am Freitag auf Anfrage mit, dass sie unter anderem die Daten der WHO-Solidaritätsstudie anschauen werde. Dann werde man sehen, ob die Art, wie das Arzneimittel eingesetzt werde, geändert werden müsse.
Zwischenergebnisse legten nahe, dass die getesteten Medikamente wenig oder gar keinen Effekt hatten, teilte die WHO am Freitag mit. Geprüft wurden unter anderem, welchen Einfluss sie auf die Sterblichkeit, den Zeitpunkt für den Einsatz von Beatmungsgeräten und die Länge des Krankenhausaufenthalts hatten.
Im Rahmen der von der WHO koordinierten Solidaritätsstudie mit Tausenden Patienten in fast 500 Kliniken in mehr als 30 Ländern waren Remdesivir, Chloroquin/Hydroxychloroquin, Lopinavir/Ritonavir und Interferon-Regime geprüft worden. Alle Medikamente waren ursprünglich für andere Krankheiten entwickelt worden.
Die Ergebnisse seien bislang nicht veröffentlicht, betonte auch die WHO, sondern müssten noch von Experten geprüft werden. Ein Manuskript wurde auf dem Server medRxiv der amerikanischen Yale-Universität hochgeladen./oe/DP/stw
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