15.11.2012 19:00:32
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ROUNDUP 2: Deutscher Konsul in Thessaloniki bedrängt - Merkel verurteilt Gewalt
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verurteilte die gewalttätigen Proteste. "Gewalt ist kein Mittel der Auseinandersetzung", sagte Merkel in Berlin. Selbstverständlich müsse es aber möglich sein, friedlich zu protestieren. Nach einem Treffen mit dem französischen Ministerpräsidenten Jean-Marc Ayrault sagte sie, Deutschland und Frankreich seien sich einig, dass jetzt schnell der komplette Troikabericht für Griechenland vorgelegt werden müsse. Die Finanzminister der Eurozone sollten am Dienstag zu Entscheidungen kommen, wie die Milliardenlöcher im griechischen Haushalt geschlossen werden können.
"Jeder hat das Recht zu demonstrieren", erklärte auch Hans-Joachim Fuchtel (CDU), der Griechenland-Beauftragte Merkels, dem griechischen Staatsradio zufolge nach dem Zwischenfall. Der griechische Innenminister Evripidis Stylianidis sagte im fernsehen: "Gewalttaten stellen." Hoelscher-Obermaier führte die Ausschreitungen auf Missverständnisse am Vortag zurück.
Fuchtel hatte am Mittwoch in Thessaloniki die Produktivität griechischer und deutscher Arbeitnehmer verglichen und erklärt, 1000 deutsche Arbeitnehmer leisteten die Arbeit von 3000 Griechen. Fuchtel ruderte danach zurück. Er habe es nicht so gemeint, wie es einige hätten verstehen wollen. Er habe viele tüchtige Arbeitnehmer in griechischen Kommunen kennengelernt. Hoelscher-Obermaier sagte, die deutsch-griechische Kooperation von Kommunalpolitikern schaffe täglich "3000 neue Freundschaften".
Kurz vor ultimo konnte sich Griechenland am Donnerstag bei Privatanlegern ausreichend kurzfristige Finanzmittel besorgen, um eine schnelle Staatspleite abzuwenden. Athen nahm mit vier- und 13-wöchigen Schuldtiteln rund 940 Millionen Euro auf. Am Dienstag hatte das Land bereits kurzlaufende Papiere für 4,06 Milliarden Euro am Markt unterbringen können. Damit galt die zum Wochenende fällige Tilgung von fünf Milliarden Euro Schulden als gesichert.
Griechenland benötigt das Geld dringend, da sich die Auszahlung der seit Juni ausstehenden Hilfstranche aus dem zweiten Rettungspaket weiter verzögert. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sagte zum Treffen der Eurogruppe am Dienstag: "Wir brauchen eine Lösung, die für Griechenland ein Stück weit hält." Beim Führungstreffen Wirtschaft der "Süddeutschen Zeitung" warnte er jedoch zugleich vor übertriebenen Erwartungen./tt/tl/DP/jkr
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