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Turnaround 05.04.2024 17:50:00

Rosenbauer-Aktie zieht an: Rosenbauer wieder in den schwarzen Zahlen

Rosenbauer-Aktie zieht an: Rosenbauer wieder in den schwarzen Zahlen

Der Gewinn lag bei plus 1,2 Mio. Euro, nach einem Minus von 22,3 Mio. Euro im Jahr davor, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Auch das operative Ergebnis (EBIT) drehte mit 37,5 Mio. Euro wieder ins Plus, nach einem Verlust von 10,6 Mio. Euro im Jahr 2022. "Der operative Turnaround ist durch die Maßnahmen zur Effizienzsteigerung gelungen", schreibt das Unternehmen.

Das Bruttoergebnis sei deutlich stärker ausgefallen, während die Kosten für Forschung und Entwicklung, Vertrieb und Verwaltung niedriger waren, so Rosenbauer. Davon profitierte auch die EBIT-Marge, die sich von minus 1,1 Prozent auf 3,5 Prozent verbesserte.

Dank höherer Verkaufspreise bei den ausgelieferten Fahrzeugen und Zuwächsen bei Ausrüstung, Komponenten und Service konnte auch der Umsatz um 9,5 Prozent auf 1,06 Mrd. Euro gesteigert werden. Für das laufende Jahr rechnet der Konzern unter der Annahme einer fortschreitenden Stabilisierung der Lieferketten mit einem Umsatz von rund 1,2 Mrd. Euro und einer EBIT-Marge von rund 5 Prozent.

Vor zwei Wochen hatte Rosenbauer bekannt gegeben, dass mit Kreditgebern und Schuldscheindarlehensgläubigern eine Refinanzierungsvereinbarung getroffen wurde. Für die Laufzeit der Vereinbarung hat sich das Unternehmen gegenüber den Banken verpflichtet, keine Ausschüttung von Dividenden vorzuschlagen.

Firmenchef Sebastian Wolf will künftig verstärkt auf die Bereiche E-Mobilität und Nicht-Fahrzeug-Geschäft sowie den US-Markt setzen. Hier sei man bereits mit elektrisch betriebenen Lkw erfolgreich, wobei insbesondere mit der kompakten Form und niedrigem Gewicht von 16 statt der in den USA üblichen 25 Tonnen gepunktet werde. Wichtigster Mitbewerber sei hier die US-Firma Oshkosh. Vorrangig sei auch, die Durchlaufzeiten bei der Produktion und damit die Kapitalbelastung zu reduzieren.

Hier spiele die Lieferkettenproblematik eine Rolle, so müssten bei einem fehlenden Lkw-Chassis zur Überbrückung die Aufbauten auf Holzgestellen gefertigt werden, mit erheblich mehr logistischem Aufwand. Aktuell liege die Lieferzeit bei den Feuerwehrfahrzeugen von Rosenbauer bei rund 15 Monaten. Schwierig sei der chinesische Markt, hier habe man in der Vergangenheit 100 Fahrzeuge geliefert, aktuell seien es null.

Insgesamt 1.850 Fahrzeuge wurden im Vorjahr gefertigt, davon 750 in Österreich. Dazu kämen rund 100.000 Feuerwehrhelme pro Jahr, das neueste Produkt ist ein Kopfschutz speziell für die Waldbrandbekämpfung. Rund 25 Prozent des Gesamtumsatzes von Rosenbauer entfallen auf das Nicht-Fahrzeuggeschäft, so Wolf am Freitag vor Journalisten. Positiv aufs Lkw-Geschäft wirkten sich die Klimaanstrengungen der Flughäfen aus, wo elektrisch betriebene Löschfahrzeuge den Carbon Footprint verbesserten.

Der erste elektrische "Panther", das Flaggschiff der Oberösterreicher, soll 2025 ausgeliefert werden und mit seiner besonders starken Beschleunigung punkten. Zum Verständnis: Auf Flughäfen gibt es Vorgaben, wie etwa, dass bei einem Brandalarm jeder Bereich innerhalb von drei Minuten erreicht werden muss.

Bei den kostengünstigeren Kommunal-Löschfahrzeugen mit Dieselmotor würde man inzwischen standardisierte Produkte auch Online anbieten, mit rund 210.000 Euro sei man bereits mit dabei, so der Firmenchef.

Der Personalstand sei in Österreich stabil, rund ein Drittel der Herstellungskosten würden auf die Personalaufwendungen entfallen. Nach wie vor schwierig sei es, Frauen für diese männlich dominierten Branche zu begeistern. Aktuell liege der Frauenanteil beim Feuerwehrausrüster bei 14 Prozent. Ebenfalls als herausfordernd erweise sich die Zahl der Lkw-Fahrer bei den Freiwilligen Feuerwehren, da immer weniger Florianijünger einen Lastwagen-Führerschein hätten.

Rosenbauer-Papiere gewannen an der Wiener Börse letztlich 1,45 Prozent auf 28,00 Euro.

bel/tpo

(APA)

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Bildquelle: Rosenbauer

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