04.04.2019 11:54:47

Rocket Internet will 2019 mehr Startups aufbauen

Von Ulrike Dauer

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Startup-Inkubator Rocket Internet will im laufenden Jahr mehr Unternehmen aufbauen als 2018, sagte Konzernchef Oliver Samwer in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Im abgelaufenen Jahr wurden mehrere Portfolio-Unternehmen an die Börse gebracht, andere stehen in den Startlöchern, aktuell sind im Portfolio der ausgewählten Unternehmen nur noch zwei übrig. Warum eines davon, Jumia, die Börsennotierung über American Depositary Shares an der New York Stock Exchange wählt, wollte Samwer nicht näher erläutern.

Welche Unternehmen oder welche Sektoren Rocket konkret aktuell für Aufbauinvestitionen im Auge hat, wollte Samwer nicht genauer kommentieren. Potenzial sehe man aber zum Beispiel bei Konzepten wie Expertlead, einer Plattform, die Unternehmen hilft, Tech-Freelancer zu finden. Weitere Beispiele seien die B2B Food Group, ein Caterer für Unternehmen, und Instafreight, eine Buchungsplattform für Frachtgut. Diese Unternehmen seien aber derzeit keine Kandidaten, in Rockets Portfolio der ausgewählten Unternehmen aufgenommen zu werden, so Samwer. Insgesamt werde man nach den konsumentengetriebenen Anfängen nun mehr Investitionen in B2B-Unternehmen sehen. Der Kapitalpuffer ist mit verfügbaren liquiden Mitteln von 2,0 Milliarden Euro per Ende Februar hoch.

Die im MDAX notierte Aktie notierte am Vormittag mit minus 1 Prozent leicht schwächer als der Markt.

Rocket Internet ist derzeit bei mehr als 200 Unternehmen investiert, meist kleine Tech-Startups, die überwiegend Verluste schreiben. Welche davon sich so gut entwickelt haben, dass sie als nächstes in Rockets Portfolio der ausgewählten Unternehmen aufsteigen könnten, wollte Samwer nicht sagen.

Nach mehreren Börsengängen - Hellofresh, Delivery Hero, Westwing und Home24 - sind im Portfolio der ausgewählten Unternehmen nur noch die Global Fashion Group, eine Online-Modeplattform in Schwellenländern, und das afrikanische Online-Versandportal Jumia. Die Jumia Technologies AG ist derzeit im Begriff, sogenannte American Depositary Shares (ADS) an der NYSE zu listen. Die Global Fashion Group dürfte auch bald den Gang aufs Parkett wagen.

Jumia in den Startlöchern für IPO über ADS an der NYSE

Laut Investorpräsentation hält Rocket derzeit noch 27,1 Millionen Aktien an Jumia. Das Unternehmen offeriert derzeit 13,5 Millionen ADSs, die in einer Preisspanne zwischen 13 und 16 US-Dollar je ADS an de NYSE platziert werden sollen. Dabei soll jedes ADS je zwei Stammaktien repräsentieren. Laut Börsenprospekt, der Ende März bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereicht wurde, erwartet Jumia einen Nettoerlös von mindestens 254,1 Millionen US-Dollar von der gesamten Transaktion, wenn man einen mittleren IPO-Preis von 14,50 US-Dollar je ADS zugrunde legt. Hierin sind eingerechnet das IPO, darüber hinaus ein Private Placement und sogenannte "Anti-Verwässerungsaktien", die Jumia zum Schutz bestimmter Aktionäre begibt. Bei voller Ausübung der Zuteilungsoption durch die Banken kann der Nettoerlös laut Prospekt bis auf 281,5 Millionen Dollar ansteigen.

Ende März kündigten Jumia und Mastercard an, dass Mastercard Europe sich parallel zu Jumias IPO-Plänen mit 50 Millionen Euro über ein Private Placement an dem Unternehmen beteiligen wird.

Jumia, eine Online-Plattform in 14 afrikanischen Ländern, verspricht sich von dem NYSE-Listing "die Erhöhung unserer finanziellen Flexibilität, die Erhöhung unseres Bekanntheitsgrades und unseres Bekanntheitsgrades, die Schaffung eines öffentlichen Marktes für unsere ADSs und die Erleichterung unseres künftigen Zugangs zu den öffentlichen Aktienmärkten". Laut Börsenprospekt geht Jumia geht nicht davon aus, "in absehbarer Zeit" eine Bardividende auszuschütten oder auszuzahlen. Künftige Gewinne würden zur Finanzierung des Wachstums und der Entwicklung des Geschäfts zurückgehalten.

Kontakt zur Autorin: ulrike.dauer@wsj.com; @UlrikeDauer_

DJG/uxd/mgo

(END) Dow Jones Newswires

April 04, 2019 05:54 ET (09:54 GMT)

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