Anteil halbiert |
28.09.2017 14:41:41
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Rocket Internet Aktie profitiert von Verkauf der Delivery-Hero-Anteile
Für den Verkauf von 13 Prozent an Delivery Hero an die südafrikanische Mediengruppe Naspers streicht das im Kleinwerteindex SDAX notierte Unternehmen rund 660 Millionen Euro ein. Damit halbiert Rocket den Anteil an Delivery Hero. Die Kartellbehörden müssen allerdings noch zustimmen.
Doch auch operativ lief es bei Rocket Internet zuletzt besser. Den Verlust verringerte das Unternehmen im ersten Halbjahr auf 27 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum standen noch tiefrote 617 Millionen Euro zu Buche. Besonders gut liefen die Geschäfte beim Kochboxen-Lieferanten HelloFresh. Dieser steigerte den Umsatz um etwa die Hälfte auf 435,4 Millionen Euro. "Das dürfte am Markt gut ankommen, denn Hello Fresh könnte in Kürze an die Börse gehen", sagte ein Marktteilnehmer.
Etwas Wasser in den Wein goss am Donnerstag allerdings der Finanzchef von Rocket Internet SE, Peter Kimpel. Dieser sagte in einer Telefonkonferenz, dass die Gewinnziele von drei Start-up-Unternehmen möglicherweise um ein oder zwei Quartale ins nächste Jahr verschoben werden müssen. Daraufhin kam der Kurs von Rocket Internet etwas vom Tageshoch zurück und lag zuletzt noch mit 5,52 Prozent im Plus bei 21,79 Euro.
Im August waren Aktien von Rocket Internet noch bei 16,35 Euro auf den tiefsten Stand seit Ende April gefallen. Anleger ängstigte, dass in den USA Blue Apron, wie Hello Fresh ein Anbieter von Kochboxen, Kundenverluste eingestehen musste und vor einem noch schwächeren zweiten Halbjahr gewarnt hatte. Seitdem hat sich der Kurs jedoch wieder um ein Drittel erholt. Von ihrem Rekordhoch bei gut 60 Euro Ende November 2014 kurz nach dem Börsengang sind die Aktien von Rocket Internet aber noch weit entfernt.
Die Anteilsscheine von Delivery Hero legten am Donnerstag um 0,82 Prozent auf 33,975 Euro zu. Mit dem Verkauf des Aktienpakets durch Rocket Internet reduziert sich der sogenannte Aktienüberhang. So werden Anteile von Aktionären genannt, bei denen mit hoher Wahrscheinlichkeit ein den Kurs belastender Verkauf droht. Nehmen diese Anteile ab, stützt das tendenziell den Kurs des betroffenen Unternehmens.
Erst Mitte September hatten die Papiere des Essens-Lieferdienstes (Lieferheld, Pizza.de, Foodora) bei 37 Euro den höchsten Stand ihrer noch kurzen Börsengeschichte erreicht. An der Börse waren die damit fast so viel Wert gewesen wie der Medienkonzern ProSiebenSat.1. Beim Börsengang Ende Juni hatte der Ausgabepreis der Delivery-Hero-Aktien bei 25,50 Euro gelegen.
FRANKFURT (dpa-AFX)
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