Umsatzausblick leicht erhöht 26.04.2018 11:04:41

Roche erlebt gute Nachfrage nach Hoffnungsträgern

Roche erlebt gute Nachfrage nach Hoffnungsträgern

Vor allem weil neue Medikamente wie etwa der Hoffnungsträger Ocrevus im ersten Quartal gut liefen, konnte das Unternehmen aus Basel mehr erlösen als von Analysten erwartet. Das Management um Konzernchef Severin Schwan, das sich derzeit neue Standbeine neben dem größten Geschäftsfeld der Krebstherapie erschließt, ist nun für das Gesamtjahr etwas optimistischer. Roche hob am Donnerstag bei der Vorlage seiner Umsatzzahlen für das erste Quartal seine Ziele leicht an.

Im laufenden Jahr erwartet Konzernchef Schwan nun auf jeden Fall ein Erlösplus im niedrigen einstelligen Bereich, gerechnet zu konstanten Wechselkursen. Ursprünglich hatte der Konzern im schlimmsten Fall stagnierende Umsätze im Jahr 2018 für möglich gehalten.

Vor allem wegen des auslaufenden Patentschutzes für wichtige Medikamente hatte Schwan für 2018 noch vor wenigen Wochen vor allzu hohen Erwartungen gewarnt. Auf die Frage, ob die neue Umsatzprognose auch eine Erhöhung für die Gewinnprognose sei, erklärte der Konzernlenker nun vor Journalisten, dass "der Ausblick für den Core-EPS ohne den Einfluss der US-Steuerreform damit auch leicht angehoben wurde." Denn dieser soll im gleichen Tempo wie der Umsatz wachsen.

Inklusive des erwarteten positiven Effekts der US-Steuerreform wird weiterhin ein prozentual hohes einstelliges Wachstum beim Kerngewinn je Aktie - eine der wichtigen operativen Kenngrößen des Konzerns - angestrebt.

Im ersten Quartal ließen vor allem neue Medikamente die Erlöse nach oben gehen. Von Januar bis März stieg der Umsatz um 5 Prozent auf knapp 13,6 Milliarden Schweizer Franken (etwa 11,35 Mrd Euro) an, wobei die erstarkte Heimatwährung vor allem im Vergleich zum US-Dollar einen Prozentpunkt Wachstum kostete. Damit schlug sich der Konzern besser als von Analysten erwartet. Roche habe starke Zahlen für das erste Quartal vorgelegt, kommentierte Branchenexperte Ian Hilliker vom Analysehaus Jefferies.

Neue Arzneien wie etwa Hemlibra gegen Hämophilie und Ocrevus, der neue Hoffnungsträger in der Behandlung der Nervenkrankheit Multiple Sklerose (MS) trieben das Wachstum. Ocrevus gilt als hochwirksames Präparat und ist bislang das erste in der Europäischen Union, das neben der häufigeren Ausprägungsformen der Erkrankung - der schubförmigen MS - auch für den selteneren aber häufig schwerwiegenderen Typus der primär progredienten MS zugelassen ist. Auch in den USA gehört Ocrevus zu den wichtigsten Wachstumsträgern des Konzerns.

Analysten trauen Ocrevus in einigen Jahren Spitzenumsätze in Höhe von mehr als vier Milliarden zu. Im ersten Quartal 2018 kam das Mittel nun auf einen Umsatz von knapp 480 Millionen Franken und schlug sich besser als von Experten erwartet. Damit ist es allerdings noch weit entfernt von den wichtigsten Kassenschlagern des Konzerns - den beiden Krebsarzneien Herceptin und Mabthera, das auch als Rituxan vermarktet wird.

Mit beiden Mitteln erlöste Roche zuletzt jeweils mehr als 1,7 Milliarden Franken. Roche steht aber unter Druck, neue Erlösquellen anstelle seiner wichtigsten Krebsmedikamente zu finden, denen Nachahmerkonkurrenz nach dem Patentablauf droht. So knickten etwa die Einnahmen mit dem Brustkrebspräparat Mabthera im Berichtszeitraum um 8 Prozent ein. Besonders rasant fiel der Einbruch in Europa (minus 44 Prozent) aus. Schwan zeigte sich in einem Interview mit Bloomberg TV aber zuversichtlich, dass dank des erfolgreichen Starts der neuen Medikamente sein Konzern mit Wachstum durch die derzeitige Umbauphase komme.

Die Investoren zeigten sich am Donnerstag noch wenig überzeugt. Die Roche-Aktie pendelte an der Börse im frühen Handel um ihren Vortagesgeschluss bei rund 217 Franken. Mit einem Minus von knapp 12 Prozent zählt das Indexschwergewicht zu den schwächsten Titeln im Schweizer Leitindex SMI in diesem Jahr./tav/mne/jha/

BASEL (dpa-AFX)

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