03.04.2017 22:37:56

RNZ: Riskant

Heidelberg (ots) - Christian Altmeier über Trumps Drohung gegen Nordkorea

Donald Trump erhöht vor dem Besuch des chinesischen Präsidenten Xi Jinping schon einmal den Druck auf seinen Gesprächspartner. Indem er einen möglichen Alleingang gegen Nordkorea ankündigt, baut er eine erhebliche Drohkulisse auf - die für den US-Präsidenten jedoch leicht nach hinten losgehen kann. Zwar mag Trump darauf hoffen, Xi dadurch zu einem härteren Vorgehen gegen Kim Jong Un bewegen zu können. Doch verfolgen Peking und Washington in Bezug auf Nordkorea durchaus unterschiedliche Ziele. Obwohl auch China kein Interesse an einer weiteren atomaren Aufrüstung Pjöngjangs haben kann, zieht das Reich der Mitte den angespannten Status quo einem möglichen Kollaps des kommunistischen Regimes allemal vor. Denn eine Wiedervereinigung Koreas könnte den amerikanischen Einflussbereich bis an die Grenzen Chinas erweitern. Es ist daher eher unwahrscheinlich, dass sich Xi und Trump auf ein gemeinsames Vorgehen einigen können, dass den amerikanischen Vorstellungen entspricht. Dann jedoch stünde der US-Präsident vor der Wahl, seine äußerst beunruhigende Drohung in die Tat umzusetzen - oder erneut mit leeren Händen dazustehen.

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