17.05.2013 20:29:57
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RNZ: "Nebensachen" - Rhein-Neckar-Zeitung (Heidelberg) zu Atommüll-Endlagersuche
Der hochgelobte "Konsens" zur Endlagersuche konnte nicht dauerhaft halten. Das war schon Mitte April absehbar, als Bundesumweltminister Altmaier und die Länderchefs ihre Einigung verkündeten. Überraschend ist jedoch, dass die Koalition bereits jetzt, wenige Wochen später, zu bröckeln beginnt. Und dabei geht es noch um vergleichsweise läppische Streitpunkte. Zum Beispiel die Finanzierung: Für den Moment sind die Sorgen wegen teurer Polizeieinsätze vielleicht nachvollziehbar - aber nicht mit Blick auf die Menschheitsaufgabe, Atomabfälle über unvorstellbare Zeiträume zu lagern. Letztlich wird die Aufsicht über den gefährlichen Müll über Jahrtausende eine staatliche Aufgabe sein. Ob und wie viel die Stromkonzerne am Ende zahlen - es dürfte kaum mehr als eine Randnotiz der Geschichte sein. Einfach abtun darf man den Kieler Widerspruch dennoch nicht: Das gemeinsam mit Stuttgart vorgetragene Angebot, Zwischenlager für Gorleben-Castoren zu öffnen, hatte den Kompromiss erst ermöglicht. Dass jetzt die beiden Regierungen alleine dastehen, untergräbt das Vertrauen. Es ist Altmaiers Aufgabe, auch die Unions-Ministerpräsidenten in die Pflicht zu nehmen und Solidarität einzufordern. Ein gutes Miteinander heute macht den Endlager-Entschluss in Jahrzehnten nicht zum Selbstläufer. Aber es kann die Akzeptanz erhöhen. Zwist schon jetzt, bei Nebensächlichkeiten, ist jedenfalls unnötig und kontraproduktiv.
Originaltext: Rhein-Neckar-Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66730 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66730.rss2
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