11.02.2020 14:56:44

Richter erlaubt Fusion von T-Mobile US und Sprint

Von Drew FitzGerald, Sarah Krouse und Brent Kendall

NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Tochter der Deutschem Telekom, T-Mobile US, darf den Wettbewerber Sprint übernehmen. Der US-Bezirksrichter Victor Marrero urteilte, dass die vor zwei Jahren vereinbarte Fusion im Wert von 26 Milliarden US-Dollar den Wettbewerb nicht wesentlich beeinträchtigen würde. Die Hauptargumente einer Gruppe von Bundesstaaten, die die Fusion der Nummer drei und vier auf dem US-Mobilfunkmarkt aus wettbewerbsrechtlichen Gründen verhindern wollten, wies Marrero zurück.

"T-Mobile hat sich in den vergangenen zehn Jahren als Außenseiter profiliert, der die beiden größten Akteure seiner Branche zu zahlreichen verbraucherfreundlichen Veränderungen angespornt hat", schrieb der Richter in seiner Entscheidung. Der Abschluss des Deals würde dem Unternehmen ermöglichen, "die unbestreitbar erfolgreiche Geschäftsstrategie von T-Mobile auf absehbare Zeit fortzusetzen".

Die Argumente der Bundesstaaten, dass der Übernahmekandidat Sprint auch ohne den Deal weiter konkurrenzfähig wäre, wies Marrero zurück. Ein von den Bundesbehörden orchestrierter Deal, der den Satellitenfernsehanbieter Dish zu einem neuen Mobilfunkanbieter macht, sei für die Verbraucher von Vorteil. T-Mobile US und Sprint müssen Aktiva an die Dish Network Corp verkaufen, die in den US-Mobilfunkmarkt einsteigt.

Damit haben die meisten Mobilfunkkunden in den USA künftig die Wahl zwischen drei statt vier großen Anbietern: Verizon, AT&T und der neuen T-Mobile. Der Neueinsteiger Dish plant, die Fusion als Sprungbrett für seine eigenen mobilen Ambitionen zu nutzen, während die US-Kabelunternehmen für ihre noch jungen Mobilfunkangebote auf die Netze der bestehenden Anbieter angewiesen sind.

Die Deutsche Telekom teilte nach der Entscheidung mit, dass T-Mobile US und Sprint das geplante Fusionsvorhaben weiter vorantreiben. "Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass den Klägern Rechtsmittel offenstehen", teilte der DAX-Konzern mit.

Die Aktien der betroffenen Unternehmen stiegen am Dienstag im vorbörslichen Handel, nachdem das Wall Street Journal bereits am Montag zum ersten Mal über das erwartete Urteil berichtet hatte. Das ist ein Zeichen dafür, dass die Investoren erwarten, dass die Konsolidierung die Gewinne der Branche ankurbeln wird.

(Mitarbeit: Cara Lombardo)

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/DJN/sha/mgo

(END) Dow Jones Newswires

February 11, 2020 08:56 ET (13:56 GMT)

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