Investition auf Eis gelegt |
26.07.2013 13:56:00
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RHI-Chef Struzl: Keine Werksschließungen in nächsten fünf Jahren
Bei der wirtschaftlichen Situation im größten Staat Südamerikas "und bei der Rechtsunsicherheit hat zur Zeit jeder Hemmungen dort zu investieren", so Struzl. Das Projekt werde vorerst zwar noch nicht ganz aufgegeben, heuer werde aber noch eine Entscheidung fallen, ob es zu einer kleineren Lösung als ursprünglich geplant kommt, man stehe in Kontakt mit potenziellen Partnern.
Sehnsuchtsvoll blickt der RHI-Chef im "Format"-Interview Richtung USA. Dort sei die Gesinnung gegenüber Unternehmen "viel besser als in Europa". Am alten Kontinent gebe es hingegen "ausufernde Bürokratisierung, hohe Energiekosten, Genehmigungsverfahren, Kosten für Klimaschutz und geringe Flexibilität". In Amerika dagegen herrsche eine "Aufbruchsstimmung und die Gesetzeslage gefällt uns sehr gut", so Struzl. "Deshalb wären für uns Teile von ANH Refractories, unserer früheren US-Tochter, sehr interessant. Wir warten ab, ob es da in nächster Zeit zu einem Verkauf kommt", schielt Struzl über den Atlantik und sagt, dass die USA gegenüber Brasilien für die RHI prioritär seien.
Mit dem RHI-Haupteigner kommt Struzl gut aus, wie er sagt. Schließlich gab es zuletzt so viele Vorstandswechsel bei der RHI, wie bei keinem anderen ATX-Unternehmen. Man telefoniere "höchstens alle paar Monate auf meinen Wunsch", so Struzl im "Format".
Jedenfalls müsse er die RHI nicht für einen baldigen Verkauf schmücken, den Struzl völlig ausschließt. "Alle Investoren sind langfristig denkend, das sind keine Zocker." Er selbst wolle bis 2016 bleiben "und vielleicht hänge ich dann auch noch eine Runde an. Aber sicher keine lange Runde mehr." Auf sein Alter - dann schon 74 Jahre - angesprochen, meinte Struzl, er sei "selbstverständlich" dafür, dass das Pensionsalter angehoben werden solle. "Jedenfalls bis 67. Für Arbeiter gelten natürlich andere Maßstäbe."
Bedauerlich ist für Struzl - vor zehn Jahren bei der Voest wegen umstrittener privater Aktiengeschäfte ins Schussfeld der Öffentlichkeit geraten - das "restriktive System bei uns in Österreich", bezogen auf das Halten von Unternehmensaktien durch deren eigene Chefs. "Manager sollten möglichst viele Aktien ihres Unternehmens besitzen und auch handeln dürfen", sagt Struzl im "Format".
phs/cri
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