22.07.2019 23:03:42
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Rheinische Post: Kommentar / Spahns Marketing-Trick in sinnvoller Sache = Von Jan Drebes
Wer nun die geschickten Marketing-Tricks des Jens Spahn einmal ausblendet, schaut auf ein sinnvolles Vorhaben. Denn schon lange ist klar, dass es mit den oft überfüllten Notaufnahmen so nicht weitergehen kann. Aus Unsicherheit oder Bequemlichkeit suchen Menschen mit Bagatellkrankheiten die Kliniken auf, selbst wenn die Hausarztpraxis geöffnet hat. Zudem ist das System der Patientenverteilung selbst krank geworden, wenn Notfallpatienten mit lebensbedrohlichen Leiden wie einem Herzinfarkt oder Schlaganfall nicht in die dafür am besten geeignete Klinik eingeliefert werden. Die Idee, Menschen schon beim Notruf besser zuzuteilen, ist richtig, sofern das System als sicher gelten kann.
Doch dafür müssen die Länder Kompetenzen bei der Notfallversorgung abgegeben. Krankenhäuser und Kassenärzte müssen ihren Streit um die Verteilung von Patienten beilegen. Und natürlich darf die geplante Zusammenlegung der Notfallnummer 112 mit der Servicenummer 116 117 nicht zu einer Überlastung des Notrufs führen. Nur dann ergeben die Reformideen einen Sinn.
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