11.03.2019 22:27:43

Rheinische Post: Ernüchternde Bilanz

Düsseldorf (ots) - Mehr als drei Jahre nach der Kölner Silvesternacht steht endgültig fest, dass die massenhaften Sexualstraftaten bis auf ganz wenige Ausnahmen ungesühnt bleiben. Aber das ist leider alles andere als eine Überraschung. Bereits die ersten Prozesse in den Wochen nach der Silvesternacht 2015/16 zeigten, wo die Reise für die meisten Täter hingehen wird: Nicht ins Gefängnis! Zu schwer war die Identifizierung, zu schlecht die Beweislage. Und damit ist es wie so häufig in solchen Fällen: Am Ende wird kaum einer oder niemand belangt. Die Enttäuschung bei den Opfern ist verständlicherweise groß - und berechtigt. Viele fragen sich, wie es sein kann, dass für so ein gewaltiges Verbrechen (und nichts anderes sind die Sexualdelikte in der Kölner Silvesternacht) so gut wie niemand zur Rechenschaft gezogen wird. Besonders Politiker müssen sich kritisch hinterfragen. Schließlich haben sie eine schnelle und schonungslose Aufklärung mit harten Strafen für die Täter ankündigt und damit Erwartungen geschürt, die nur enttäuscht werden konnten.

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