12.07.2013 21:02:59

Rheinische Post: Die Praktiker-Männner = Von Ulli Tückmantel

Düsseldorf (ots) - Nun werden die Männer von Praktiker also die nächsten "Schlecker-Frauen". Beschäftigte also, die den Preis dafür zahlen, dass das Management es nicht kann. Die mit ihrem Lohnverzicht sogar jene Rabattschlachten finanziert haben, an denen die Baumarkt-Kette jetzt genauso zugrunde geht wie zuvor die Drogeriemarkt-Kette Schlecker. Die demnächst ihre eigenen Arbeitsplätze abwickeln und besenrein hinterlassen dürfen, nachdem zuvor die Meute der Schnäppchen-Jäger ein letztes Mal auf die Ausverkaufs-Jagd nach "allem außer Tiernahrung" gegangen ist. Von den 27 000 Schlecker-Frauen, die vor einem Jahr entlassen wurden, hat nur die Hälfte eine neue sozialversicherungspflichtige Beschäftigung gefunden. Ihr Lohnniveau sei problematisch hoch, erklärte jüngst die Bundesagentur für Arbeit. Wenige Wochen vor der Bundestagswahl ist den Praktiker-Männern zu wünschen, dass ihnen wenigstens der Missbrauch ihres Schicksals für Wahlkampf-Diskussionen erspart bleibt. Die brächten ihnen nämlich nicht das Einzige, was sie brauchen: neue Arbeitsplätze.

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