03.08.2009 10:30:00
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Rewe-Chef: 'Zurzeit ist Vorsicht das erste Gebot'
Speziell in Osteuropa, wo Rewe wie auch andere internationale Handelsgruppen starke Positionen aufgebaut hat, kommen in vielen Ländern neben Konjunktursorgen erhebliche Währungsprobleme hinzu. "Wir werden einen breiten Rücken machen müssen und stark auf die Kosten achten", sagt Caparros. Mit großer Achtsamkeit gehe man daher im Rewe-Management das Jahr 2010 an. So habe man verschiedene Szenarien entwickelt, wo und wie je nach Brisanz der Situation Investitionen angepasst oder notfalls auch gestrichen werden. "Bei der Budgetplanung im Oktober werden wir dann sehen, in welche Schublade wir hineingreifen."
ANGST VOR DEFLATION
Reichlich Sorgen bereitet Caparros die deflationäre Preisentwicklung. Deshalb kann der Handelsmanager nicht verstehen, warum große Discount-Wettbewerber sich anschicken, bei einigen Produkten die Preisschraube noch weiter nach unten zu winden, ohne dass dies mit niedrigeren Einkaufspreisen zu begründen wäre. Unsinnig findet er das. "Denn um beim Umsatz die aktuell 1 Prozent Deflation bei den Vollsortimentern und 2,5 Prozent im Discount durch mehr Absatz ausgleichen zu können, müssen wir schon ein riesiges Rad drehen und uns von der Logistik bis zur Ladenkasse gewaltig anstrengen", sagt er. Das koste Geld.
Auf Akquisitionen angesprochen, blockt Caparros ab. "Gerade in der Krise können wir froh sein, damit unabhängiger von den Banken zu sein." Theoretisch wäre eine milliardenschwere Akquisition schon möglich, räumt Caparros ein. "Aber derzeit ist Vorsicht das erste Gebot."/fn/stb/wiz
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