Gasanbieter |
13.11.2024 06:15:00
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Rettung durch Verstaatlichung: Die Unternehmensgeschichte des Gasanbieters Uniper
• Zwischenzeitliche Übernahme durch finnischen Energieversorger Fortum
• Bund verstaatlicht Uniper
E.ON überträgt Verantwortung für Geschäft mit konventioneller Energie an Uniper
Infolge der Energiewende hatte Deutschlands größter Energiekonzern E.ON entschlossen, sein Geschäft klarer hinsichtlich der Erzeugung erneuerbarer Energien und konventioneller Energien zu unterteilen. Während das Kernunternehmen E.ON sich fortan auf die Geschäftsfelder Erneuerbare Energie, Netze und Kundendienstleistungen fokussierte, wurde die Gesellschaft Uniper gegründet. Die Gründung der Gesellschaft wurde im Rahmen der Hauptversammlung im Juni 2016 beschlossen und die wirtschaftliche Ausgründung erfolgte rückwirkend zum 1. Januar 2016. Die neu gegründete Uniper SE war fortan in den Sparten der konventionellen Stromerzeugung und Energiehandel sowie Exploration aktiv.
Am 12. September 2016 erfolgte der Börsengang und Besitzer von zehn E.ON-Aktien erhielten kostenlos eine Uniper-Aktie. 2017 unterbreitete der finnische Energieversorger Fortum E.ON ein Angebot zur Übernahme für die verbliebenen Uniper-Aktien in E.ON-Besitz, welche einem Anteil von 46,65 Prozent am Unternehmen entsprachen. E.ON beschloss die Annahme des Angebots am 8. Januar 2018 und nach der Zustimmung der Aufsichtsbehörden wurde die Übernahme durch Fortum am 26. Juni 2018 vollzogen.
Hauptverantwortlich für deutsche Gasversorgung
Uniper gehört eigenen Angaben zufolge zu den größten Gas- und LNG-Händlern Europas. In Deutschland werden jährlich rund 200 TWh Gas an Stadtwerke und Industriekunden ausgeliefert, dabei ersetze man russisches Gas durch ein vielfältiges Portfolio aus Pipelinegas anderer Lieferanten, LNG sowie über kurz- bis mittelfristige Transaktionen am Markt. Zudem verfügt das Unternehmen in Deutschland, Österreich und Großbritannien über insgesamt 7,4 Mrd. m3 unterirdische Gasspeicherkapazitäten. In Deutschland sei man dabei Marktführer unter den Betreibern.
Krisenjahr 2022
Die damalige Abhängigkeit von russischem Gas gepaart mit dem Krieg in der Ukraine und den darauf verhängten Sanktionen gegen Russland wurden Uniper im Jahr 2022 zum Verhängnis. Die Gaslieferungen aus Russland wurden reduziert und Uniper geriet daraufhin in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Durch eine Reduzierung und Verteuerung der Importe von russischem Gas konnte Uniper vertraglich festgelegte Lieferverpflichtungen nur durch Inkaufnahme von Verlusten erfüllen. Für das Jahr 2022 erwartet Uniper einen Verlust von 40 Milliarden Euro, dem größten in der deutschen Unternehmensgeschichte, wie das Handelsblatt berichtet. Um die Energieversorgung des Landes abzusichern, entschied sich der Bund dazu, sich an Uniper zu beteiligen. Die Kosten der Rettungsaktion, das berichtet die Tagesschau, könnten sich laut Unternehmensangaben auf bis zu 30 Milliarden Euro summieren. Im Gegenzug hält der deutsche Staat nun etwa 99 Prozent der Anteile an Uniper.
Redaktion finanzen.at
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