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Börsendebüt 07.02.2024 11:40:43

RENK-IPO gelungen: Aktie startet über Ausgabepreis an Frankfurter Börse

RENK-IPO gelungen: Aktie startet über Ausgabepreis an Frankfurter Börse

• RENK vollzieht Börsengang
• Erstkurs über Ausgabepreis
• IPO soll Wachstumspfad vorantreiben

Das IPO des Panzergetriebe-Spezialisten RENK ist vollbracht. Der Erstkurs der RENK-Aktie lag bei 17,50 Euro und damit 16,67 Prozent über dem Ausgabepreis von 15 Euro. Damit ist der Börsengang geglückt.
Im weiteren Handelsverlauf steigt die RENK-Aktie ausgehend vom Erstkurs zeitweise um weitere 5,66 Prozent auf 18,49 Euro.

Das Augsburger Unternehmen hatte die IPO-Pläne durch eine Privatplatzierung erst am Montag angekündigt. Ankeraktionäre sind der Rüstungskonzern KNDS und die Vermögensverwaltung Wellington Management Company LLP, die jeweils Papiere im Wert von 100 Millionen bzw. 50 Millionen Euro erwarben.

Es ist nicht der erste Börsengang, den das Unternehmen über die Bühne bringt. Schon von 1923 bis 2020 war RENK am Aktienmarkt vertreten. Nachdem die ehemalige MAN-Tochter jedoch 2020 von VW für 700 Millionen Euro an den Finanzinvestor Triton veräußert worden war, wurde sie dekotiert.

Aktien aus der Hand von Triton

Für das IPO wurden keine neuen Aktien ausgegeben. Vielmehr handelt es sich bei den angebotenen Anteilsscheinen um Aktien aus der Hand des Finanzinvestors Triton, der auch weiterhin Mehrheitseigentümer bleibt. Es wird dennoch ein relevanter Streubesitz von bis zu 30 Prozent angestrebt. Wenige Stunden vor dem ersten Handelstag der RENK-Aktie wurde das Emissionsvolumen von zuvor 30 Millionen Aktien auf 33,3 Millionen Aktien aufgestockt, davon rund 3,48 Millionen Aktien zur Deckung von Mehrzuteilungen.

Den Börsengang begleiten die drei Großbanken Deutsche Bank, Citigroup und JPMorgan federführend. Außerdem sind Commerzbank, UniCredit, Goldman Sachs, LBBW, Mizuho, Crédit Agricole CIB und SEB mit der Transkation mandatiert worden.

Antriebs-Spezialist auf Wachstumspfad

RENK ist laut eigenen Angaben führend als Anbieter von hocheffizienter Antriebs- und Steuertechnik. Diese kommt in Fahrzeugen, Schiffen und Maschinen, wie beispielsweise industriellen Wärmepumpen, zum Einsatz. Daneben stellt das Unternehmen mit Sitz in Augsburg auch Prüfsysteme, Gleitlager und Kupplungen her. Kunden kommen dabei aus der Verteidigungs- und Energiebranche sowie der Industrie.

Eigentlich hatte RENK die Rückkehr an die Börse bereits für den Oktober 2023 geplant. Damals hieß es, man wolle von der aktuellen Zeiten- und Energiewende zu profitieren und auf dem Wachstumspfad vorankommen. So wurde RENK-CEO Susanne Wiegand in einer Mitteilung des Unternehmens wie folgt zitiert: "Wir sehen starkes Momentum in unserem Kerngeschäft und wollen durch den Börsengang weitere Optionen zur Unterstützung unseres Wachstums erschließen." Finanzchef Christian Schulz fügte hinzu: "Wir sehen großes Interesse von Investoren, an den Megatrends Zeitenwende und Energiewende zu partizipieren. Die RENK Group spielt eine Schlüsselrolle für beide und wir sehen uns daher für den Börsengang gut aufgestellt."

Letztlich kam es jedoch anders: Am 4. Oktober 2023, nur wenige Stunden vor dem geplanten Börsendebüt, wurde das IPO wieder abgesagt. In der zugehörigen Meldung verwies der Panzergetriebe-Hersteller auf das spürbar eingetrübte Marktumfeld. Damals wurde eine Spanne je Anteilsschein von 15 bis 18 Euro angepeilt und der Ausgabepreis war ebenfalls bei 15 Euro festgesetzt worden. Geplant war ein Angebot aus der Hand Tritons in Höhe von 27 Millionen Anteilsscheinen, wobei ein Streubesitz von 27 Prozent avisiert wurde.

Umsatz- und Gewinnplus im ersten Halbjahr 2023

In 2022 erwirtschaftete RENK einen Gewinn von 144,3 Millionen Euro und setzte 849 Millionen Euro um. In den ersten neun Monaten von 2023 zog der Umsatz RENKs um circa zehn Prozent auf 653 Millionen Euro an. Der bereinigte Betriebsgewinn stieg derweil um sechs Prozent auf 104 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr 2023 geht der Antriebs-Spezialist von Erlösen in Höhe von 900 Millionen Euro bis eine Milliarde Euro aus, wobei die Gewinnmarge bei 16 bis 17 Prozent liegen dürfte. Auf mittlere Sicht erwartet RENK ein jährliches Umsatzplus von circa zehn Prozent sowie eine Marge von 19 bis 20 Prozent.

"Die Tatsache, dass wir eine so erfolgreiche Entwicklung und eine nachhaltige und signifikante Reihe an weiteren Aufträgen haben, die in den kommenden Monaten ausgeliefert werden sollen, unterstreicht die Relevanz und die Nachfrage nach unseren Produkten sowohl im Verteidigungs- als auch im zivilen Bereich", wird CEO Wiegand anlässlich der Veröffentlichung der Quartalszahlen in einer Pressemitteilung RENKs zitiert. "Wir sind sehr zufrieden mit der sehr starken Leistung unserer drei Geschäftssegmente und insbesondere mit der Leistung unseres Marine- und Industriegeschäfts im vergangenen Quartal", fügte Finanzvorstand Christian Schulz hinzu.

Redaktion finanzen.at

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