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Exklusiv-Interview 27.07.2015 04:00:02

Reichenforscher Zitelmann: So werden Sie reich - und bleiben es!



finanzen.at: Herr Dr. Zitelmann, Sie sind ein anerkannter deutscher Historiker und waren in mehreren Verlagen journalistisch tätig. Was hat Sie nun motiviert Ihr neues Buch "Reich werden und bleiben" zu schreiben?

Dr. Zitelmann:
Das waren drei Gründe: Ich habe die "Reichtumsforschung" entdeckt, die mich fasziniert hat. Ich habe viele sehr vermögende Menschen kennengelernt und von ihnen gelernt. Und vor allem: Ich habe selbst gesehen, dass und wie es möglich ist, ein Vermögen aufzubauen. Diese Erkenntnisse und Erfahrungen wollte ich weitergeben.

finanzen.at: Spiegelt das Buch auch ein Stück weit Ihren eigenen Werdegang wider?

Dr. Zitelmann:
Ich würde gar nicht auf Idee kommen, ein Buch über "reich werden und bleiben" zu schreiben, wenn ich das nicht selbst geschafft hätte.

finanzen.at: "Ex nihilo nihil fit", also "Aus dem Nichts entsteht nichts", das sagte schon Aristoteles. Um ein Vermögen aufzubauen, wird eine Kapitalbasis benötigt. Wer reich werden will, kommt also zum Anfang ums Sparen nicht herum. Wieviel Startkapital benötigt man, um seriös anlegen zu können? Welche Investments empfehlen Sie für ein überschaubares Startkapital?

Dr. Zitelmann:
Es ist ja nicht so, dass man erst spart und dann investiert. Sparen heißt ja investieren. Ich empfehle, sich vor allem auf Aktien und Immobilien zu stützen. Immobilien haben u.a. den Vorteil, dass man sie fremdfinanzieren kann und daher gar nicht so viel eigenes Kapital braucht. Bei Aktien empfehle ich einen Sparplan in einen ETF auf einen weltweiten Aktienindex, also z.B. den MSCI World.

finanzen.at: Welche Finanzinstrumente sollten Anleger meiden?

Dr. Zitelmann:
Mit Anleihen kann man auf vorhersehbare Zeit kein Geld mehr verdienen. Auch Einzelaktien sind für 99,9 Prozent der Anleger nicht sinnvoll. Was Sie überhaupt nicht brauchen, sind Zertifikate, Bausparverträge und Kapitallebensversicherungen. Ich würde mich tatsächlich auf Aktien-ETFs, Immobilien und ein wenig Gold (als Versicherung) verlassen.

finanzen.at: Begeben wir uns doch einmal an den Beginn eines Berufslebens. Hier stellt man die Weichen für den späteren Erfolg. Was raten Sie Schulabgängern bei der Berufswahl?

Dr. Zitelmann:
Machen Sie das, wozu Sie wirklich ein Talent haben - egal, was es ist. Wer BWL studiert, obwohl er in Mathe nur Durchschnitt war, wird damit keinen Erfolg haben. Jungen Menschen, die etwas vom Internet verstehen, empfehle ich auch, sich Gedanken zu machen, wie sie damit Geld verdienen können. Ich habe neulich einen 15-Jährigen kennengelernt, der mit Facebook in den vergangenen Monaten 12.500 Euro verdient hat. Er macht jetzt die Social-Media-PR für einen Fußballer von Real Madrid. Toll!

finanzen.at: Wer bereits kurz vor der Rente steht, hat nicht mehr viel Zeit, sich ein Polster zu schaffen und muss auf die Sicherheit achten. Was raten Sie der Generation 50+?

Dr. Zitelmann:
Das sehe ich anders. Ich verstehe keinen Menschen, der mit 60 in Rente geht. Mein Vater ist 86 und arbeitet fast 100 Stunden die Woche. Das hält ihn fit und gesund. Wenn Sie 50 sind, fängt das Arbeitsleben doch erst richtig an - vorausgesetzt, Sie haben einen Job, der Ihnen Spaß macht. Wenn nicht, dann lernen Sie etwas Neues. Sie haben doch noch mindestens 20 Jahre Zeit, eine Menge Geld zu verdienen und eine Menge Spaß bei der Arbeit zu haben!

finanzen.at: Immer mehr Anleger stecken ihr Vermögen in Immobilien, die sie vermieten - schließlich haben Wohnungen und Häuser den Ruf eines sicheren Investments: Sie dienen der Altersvorsorge und schützen vor Inflation, so die Erwartung. Doch stimmt das überhaupt?

Dr. Zitelmann:
Lesen Sie bitte dazu mein Buch "Reich werden und bleiben". In dem Kapitel über Immobilien schildere ich, wie ich ein Vermögen aufgebaut und aus Null Euro vier Millionen Euro gemacht habe. Ich erkläre aber auch, warum die meisten Menschen mit Immobilien kein Geld verdienen.

finanzen.at: Was raten Sie Menschen, die nicht das Kapital haben, um sich selbst eine Immobilie zu kaufen? Sind Immobilienfonds eine Alternative?

Dr. Zitelmann:
Ich habe vor 15 Jahren für 2.000 DM eine Garage gekauft und sie für 500 Euro vermietet. Das ergibt eine Rendite von 50 Prozent im Jahr! Man muss sich nur umschauen und Ideen haben. Zu Immobilienfonds: Da muss man sehr wählerisch sein, denn es gibt hier einige wenige sehr gute Angebote und viele, von denen ich nichts halte. Ich selbst habe Geld in einen offenen Wohnimmobilienfonds sowie in geschlossene US-Immobilienfonds gesteckt - und damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich gebe jedoch zu, dass ich damit eine Ausnahme bin.

finanzen.at: Haben Sie noch einen ganz persönlichen Erfolgstipp - sei es privat, finanziell oder beruflich?

Dr. Zitelmann:
Ja, "setze dir größere Ziele". Das ist mein Lebensmotto, und so heißt übrigens auch mein erfolgreichstes Buch, das in sieben Sprachen übersetzt wurde. Das Wichtigste im Leben ist, dass Sie sich anspruchsvolle Ziele setzen. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Menschen erfolgreicher sind, die sich sehr spezifische und sehr herausfordernde Ziele setzen - das gilt in Bezug auf Finanzen wie auch im Beruf, im Sport und anderen Lebensbereichen.

finanzen.at: Herr Dr. Zitelmann, ich bedanke mich recht herzlich für das Gespräch!



Dr. Rainer Zitelmann ist ein deutscher Historiker und Unternehmensberater. Er studierte Geschichte und Politikwissenschaften an der Technischen Hochschule in Darmstadt. Zitelmann spezialisierte sich auf das Forschungsgebiet Nationalsozialismus und veröffentlichte mehrere Werke zu Adolf Hitler. Seine 1986 als Buch erschienene Dissertation über Hitler, Selbstverständnis eines Revolutionärs, machte ihn überregional bekannt. Von 1992 bis 1993 war er Cheflektor der Verlage Ullstein und Propyläen. Bald darauf ging er zur Tageszeitung "Die Welt", wo er die Leitung des Ressorts "Geistige Welt" übernahm. Im März 2011 gründete Zitelmann den ambition Verlag mit Sitz in Berlin, der Bücher zu Wirtschaftsthemen, insbesondere Management- und Motivationsliteratur, herausgibt. Sein aktuelles Buch "Reich werden und bleiben" ist seit Anfang Juni 2015 im Buchhandel erhältlich.

Das Interview führte Nina Bergmann, Redaktion: Markus Gentner/finanzen.at



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